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Analyse von Kombinationseffekten von Pestiziden in vitro (Combiomics 2)
Projekt
Förderkennzeichen: BfR-LMS-08-1334-229
Laufzeit: 01.01.2017
- 31.12.2019
Forschungszweck: Angewandte Forschung
1. Vorhabenziel Konsumenten sind über Lebensmittel gegenüber Rückständen verschiedener Pestizide exponiert. Da die toxikologischen Eigenschaften von Pestizidwirkstoffen für regulatorische Zwecke überwiegend tierexperimentell nur für Einzelsubstanzen zu prüfen sind, liegen kaum Daten zu möglichen Kombinationseffekten vor. Da in den Genehmigungs- und Zulassungsverfahren jedoch auch die Bewertung von Mischungseffekten nötig ist, stellt deren Untersuchung eine besondere Herausforderung für die regulatorische Toxikologie dar. Die Entwicklung von in vitro-Systemen für die Bewertung von Kombinationseffekten ist von enormer Bedeutung, da die Vielzahl dieser Untersuchungen nicht im Tierexperiment durchgeführt werden kann. In der ersten Projektphase wurden Kombinationseffekte einer Gruppe von Fungizidwirkstoffen (Triazole) untersucht. Dabei wurden mehrere Zelllinien und Omics-Methoden auf Ihre Anwendbarkeit zur Analyse von Kombinationseffekten getestet. In der zweiten Projektphase werden erfolgreich getestete Methoden und Zelllinien in Form einer standardisierten in vitro-Testbatterie validiert und in ein Standardverfahren integriert, das auch künftigen regulatorischen Anforderungen entsprechen soll. 2. Arbeitsplanung Die Projektkoordination liegt beim BfR. Die geplanten in vitro-Untersuchungen werden unter Verwendung der Leberkarzinom-Zelllinie HepaRG sowie zur Validierung punktuell an humanen Hepatozyten am BfR durchgeführt werden. Die Zellen werden mit verschiedenen Kombinationen von lebensmittelrelevanten Pestizidwirkstoffen inkubiert; anschließend werden RNA- und Protein-Isolate von den Projektpartnern an der Universität Bielefeld (Transcriptomics) bzw. dem NMI Reutlingen (Proteomics) auf die Expression der in der ersten Projektphase identifizierten Kombinationseffekt-Marker analysiert. Im Verlauf des Projekts sollen das Panel der identifizierten Marker weiter optimiert und die Anwendbarkeit des in vitro-Modellsystems für Mischungen verschiedener chemischer Klassen von Pestizidwirkstoffen charakterisiert werden.
Abschnittsübersicht
Fachgebiete
- Pflanzenschutz
- Toxikologie