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Entwicklung von Strategien zur Feuerbrandbekämpfung im ökologischen Obstbau

Projekt

Produktionsverfahren

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Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: 2806OE336
Laufzeit: 01.01.2007 - 28.02.2009
Fördersumme: 129.030 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Der Feuerbranderreger Erwinia amylovora kann an Apfel und Birne große wirtschaftliche Schäden verursachen. Um Feuerbrandepidemien abzuwenden, benötigt der ökologische Obstbau Strategien, die Blüteninfektionen verhindern. Seit 2004 wurden in diesem Projekt 44 Präparate in vitro und auf abgeschnittenen Blüten untersucht. Dabei zeigte sich, dass im Blütensystem nur Präparate die Symptombildung verhindern, die auch eine bakteriostatische Wirkung in vitro haben. In den insgesamt 11 Freilandversuchen nach EPPO-Richtlinie PP1/166 (3) bestätigten sich die im Labor an Blüten gefundenen Ergebnisse. BlossomProtect war in allen unseren Freilandversuchen mit durchschnittlich 78% Befallsreduktion das wirksamste Präparat, gefolgt vom Gesteinsmehlpräparat Myco-Sin mit durchschnittlich 65% Befallsreduktion. Kupferpräparate sind bekannt bakterizid. Allerdings birgt die Applikation von Kupfer in die Blüte die Gefahr der Fruchtberostung. In Freilandversuchen wurden zwischen 90 und 200 g Reinkupfer/ha eingesetzt. Für eine ausreichende Wirkung wurden 200 g Reinkupfer/ha benötigt. Nachdem im Jahr 2004 auch über Mehrberostung der Früchte durch den Einsatz von BlossomProtect berichtet wurde, haben wir ab 2005 auch Freilandversuche zur Berostung durchgeführt. Es zeigte sich, dass die Mehrberostung durch BlossomProtect von der Sorte und von der Anzahl der Behandlungen abhängt. Auf berostungsempfindlichen Sorten sollte die Anzahl der Behandlungen auf zwei reduziert werden. Die Wirksamkeit von BlossomProtect ist von der Vermehrungsfähigkeit der darin enthaltenen Hefen abhängig. Im ökologischen Obstbau werden während der Blüte zur Schorfbekämpfung Netzschwefel und Schwefelkalk eingesetzt. Diese hemmen in vitro auch die in BlossomProtect enthaltenen Hefen. In Freilandversuchen zeigte sich, dass der Einsatz von Schwefel oder Schwefelkalk am Tag vor oder nach der BlossomProtect Applikation keinen Einfluss auf die Wirksamkeit von BlossomProtect hat. Wenn aufgrund der Witterung mehr als zwei Behandlungen zur Feuerbrandbekämpfung notwendig sind, sollte BlossomProtect alternierend mit Myco-Sin eingesetzt werden. Dieses hat in Kombination mit Netzschwefel auch eine Schorfwirkung, so dass mit dieser Strategie auch die Gesamtzahl der Applikationen reduziert werden kann.

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Fachgebiete

Ausführende Einrichtung

Fachbereich Biologie

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