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Erprobung von Strategien zur Drahtwurmregulierung im Ökologischen Kartoffelbau

Projekt


Förderkennzeichen: 02OE266/F
Laufzeit: 01.04.2004 - 31.07.2007
Fördersumme: 243.510 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Das Projekt 'Erprobung von Strategien zur Drahtwurmregulierung im ökologischen Kartoffelanbau' wurde vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau finanziert. Die Ergebnisse basieren auf Untersuchungen im Labor-, Halbfreiland- und Freiland. Das Projekt gliederte sich wie folgt: - Monitoring der Drahtwürmer - Monitoring der Schnellkäfer - Indirekte Regulierungsmaßnahmen wie die Fruchtfolgegestaltung mit Leguminosen - Direkte Regulierungsmaßnahmen mittels insektenschädigender Pilzpräparate Drahtwürmer lassen sich im Boden nachweisen, ähnlich gut über Bodenproben wie über Köderfallen. Bodenproben sind einfacher durchzuführen. Die Lockenwicklerfalle mit Getreide als Köder erwies sich als geeigneter Fallentyp. Im Frühjahr wurden mehr Drahtwürmer nachgewiesen als im Herbst. Schäden am Erntegut lassen sich jedoch nicht vorhersagen. 35.000 Käfermännchen der Arten Agriotes lineatus und A. obscurus wurden zwischen 2005 und 2006 von 115 Pheromonfallen angelockt. Sie flogen vor allem zwischen Mitte Mai und Ende Juni. Körnerleguminosen erwiesen sich als geeignete Vorfrüchte vor Kartoffeln. Nach ihnen gab es deutlich weniger Schäden an Kartoffeln als nach Kleegras oder Sommerweizen. Es muss geklärt werden, ob diese Wirkung der Vorfrucht oder der Bodenbearbeitung/Anbautechnik zugeschrieben werden kann. Nach Zwischenfrüchten lagen die Drahtwurmschäden an Kartoffeln allgemein sehr niedrig. Drahtwürmer ließen sich nicht durch Untersaaten in ihrer Fraßaktivität an Kartoffeln beeinflussen. Im Labor bevorzugten Drahtwürmer Phacelia, Ackerbohne und Getreide. Gelbsenf, Ölrettich und Kartoffeln mieden sie. In Halbfreilandversuchen suchten sie vermehrt Mais und Kartoffeln auf. Die Übertragbarkeit von Laborergebnissen auf das Freiland ist fraglich. Es zeigten sich Sortenunterschiede in der Drahtwurmanfälligkeit. Die Sorte Nicola wies die geringsten Fraßschäden auf, Princess die höchsten. Je länger reife Kartoffeln im Boden liegen, umso höher liegt der Anteil fraßgeschädigter Knollen. Die Art der Düngung, ob tierisch oder pflanzlich, hat keinen Einfluss auf die Drahtwurmaktivität im Boden. Es gibt kein wirksames Metarhiziumpräparat für das Freiland. Die getesteten Produkte wiesen auch in Laboruntersuchungen äußerst schlechte Qualitäten auf.

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