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Entwicklung, Überprüfung und Praxiseinführung des Prognosemodells ÖKO-SIMPHYT zur gezielten Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule (P. infestans) im ökologischen Kartoffelanbau mit dem Ziel, den Einsatz kupferhaltige Fungizide auf ein Minimum zu reduzieren

Projekt


Förderkennzeichen: 2806OE326
Laufzeit: 01.01.2008 - 31.03.2010
Fördersumme: 232.782 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Die Kraut- und Knollenfäule, verursacht durch den Erreger Phytophthora infestans, stellt im ökologischen Landbau nach wie vor ein ungelöstes Problem dar. Bisher kann der Befall nur durch den Einsatz von kupferhaltigen Pflanzenschutzmitteln reguliert werden. Um hier einen effizienten Einsatz dieses Wirkstoffes zu ermöglichen, wurde als ein neuer Baustein der Prognoseansatz aufgegriffen und im Rahmen des BÖL im Jahr 2004 das Verbundprojekt 03OE553 „Entwicklung, Überprüfung und Praxiseinführung des Prognosemodells ÖKO-SIMPHYT zur gezielten Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule (P. infestans) im ökologischen Kartoffelanbau mit dem Ziel, den Einsatz kupferhaltige Fungizide auf ein Minimum zu reduzieren“ initiiert. Ein Schwerpunkt war es, das Prognosesystem SIMPHYT an die spezifischen Gegebenheiten im ökologischen Anbau anzupassen (ÖKO-SIMPHYT). Auf der Basis der witterungsbedingten Epidemiebewertung von ÖKO-SIMPHYT sollte die Kupfermenge auf das absolut notwendige Maß begrenzt werden. Erste Erfahrungen in den ersten beiden Jahren (2005 und 2006) zeigten, dass sich das System bei niedrigem Infektionsdruck bewähren konnte. In 2007 stieß das System jedoch bei hohem Infektionsdruck insbesondere in Norddeutschland an seine Grenzen. Das Problem war eine Unterschätzung des Erstbefalls und damit eine zu späte Empfehlung des ersten Spritztermins. Bedingt durch die Tatsache, dass sich die Primärinfektion aus der Knolle entwickelt, reichen die Einbeziehung der Größen „Niederschlag“ und „Luftfeuchte“ für eine exakte Prognose nicht aus. Daher wurde der vorliegende Projektantrag eingereicht, bei dem folgende Ziele zur Reduzierung von Primär- und Sekundärinfektion im Vordergrund stehen: 1. Reduzierung des Primärbefalls durch eine Pflanzgutbeizung mit Kupfer, 2. Entwicklung von Kupferminimierungsstrategien zur Kontrolle des Sekundärbefalls, 3. Entwicklung, Validierung und Praxiseinführung des Prognosesystems ÖKO-SIMPHYT. Daneben sollen im Rahmen der zweijährigen Fortsetzung die Demonstrationsversuche intensiviert werden, um so Beratung und Praxis Möglichkeiten und Grenzen des Systems näher zu bringen.

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