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Entwicklung von Veredelungsverfahren zur Konversion von Papier- zu Chemiezellstoffen

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: BFH-V-02-1.1
Laufzeit: 01.01.2004 - 30.04.2006
Forschungszweck: Angewandte Forschung

In Deutschland werden derzeit jährlich ca. 205.000 t Chemiezellstoffe verarbeitet. Mit ca. $ 900,- pro t liegt der Preis für diese Zellstoffe wesentlich höher als der für Papierzellstoffe ($ 600,- pro t). Dieser große Preisunterschied wirft die Frage nach einem Verfahren zur Konversion kostengünstiger Papier- in Chemiezellstoffe auf. In einem solchen Verfahren müssten ausreichend selektiv und wirtschaftlich die Hemicellulosen aus dem Papierzellstoff entfernt werden. Vorzugsweise sollten die Hemicellulosen (Xylane) von der Cellulose getrennt in einer Form vorliegen, die ihre kommerzielle Verwertung begünstigt. In Vorversuchen wurde eine Reihe von Lösungsmitteln wie NMMO, Cuen, DMA/LiCl und Nitren auf ihre Fähigkeit der Erhöhung des a-Cellulosegehalts von Papierzellstoffen überprüft. Dieser Effekt gelang mit Nitren, einem 1:1 Komplex aus Tris(2-aminoethyl)amin und Nickel-II-hydroxid. Nitren bildet relativ stabile Olat-Komplexe mit Diolen, z.B. Zuckeralkoholen, aufgrund dessen Nitren auch Polysaccharide zu lösen vermag. Die Erzeugung von Chemiezellstoffen durch Extraktion der Hemicellulosen aus Papierzellstoffen mit Nitren soll systematisch erarbeitet werden. Dazu sollen die Extraktionsbedingungen optimiert, das Eigenschaftsprofil der erhaltenen Produkte (Chemiezellstoff und polymeres Xylan) ermittelt und Vorschläge für die Rückgewinnung des Nitrens erarbeitet werden. Die Produkte sollen in einem Maßstab gewonnen werden, der Testacetylierungen der Chemiezellstoffe und die Herstellung neuartiger Funktionspolymerer aus zulässt. Die Zusammenhänge zwischen den Extraktionsbedingungen von Papierzellstoffen mit Nitren und den wesentlichen Produkteigenschaften der erhaltenen Zellstoffe bzw. der extrahierten Xylane sollen untersucht werden. Die Rückgewinnung des Nickelkomplexes durch Nanofiltration soll verifiziert werden. Weiterhin soll das Kompetenzzentrum für Polysaccharidforschung der Universität Jena mit extrahierten Xylanen für Derivatisierungsversuche versorgt werden.

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Fachgebiete

Ausführende Einrichtung

Institut für Holzforschung (TI-HF)

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