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Charakterisierung neuartiger Entry- und Reassortierungsprozesse der erst kürzlich entdeckten Fledermaus-Influenzaviren (Bat Influenza II)

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: FLI-IVD-08-Ri-0454
Laufzeit: 01.05.2016 - 31.07.2019
Forschungszweck: Experimentelle Forschung
Stichworte: Tiermedizin, diagnostische Verfahren

2012 und 2013 wurden zwei komplette Genomsequenzen von Influenza-ähnlichen Viren, die provisorisch H17N10 und H18N11 genannt wurden, durch Next-Generation Sequencing in Fledermäusen identifiziert. Trotz beträchtlichem Fortschritt gibt es viele Fragen, die noch offen sind: Bisher wurde kein infektiöses Virus isoliert oder durch Reverse Genetik hergestellt. Allerdings ist es uns gelungen, chimäre Viren zu generieren, die die sechs internen Segmente der Fledermausviren, sowie die Oberflächenproteine HA und NA von konventionellen Influenzaviren besitzen. Wir konnten zeigen, dass diese chimären Viren nicht mit konventionellen Influenzaviren reassortieren können und dass dies unter anderem an einer unbekannten Inkompatibilität des Nukleoproteins liegt. Im Gegensatz zu allen bekannten Influenzaviren binden Hemagglutinin (HA) und Neuraminidase (NA) dieser Fledermausviren nicht an Sialinsäure und daher sind der zelluläre Rezeptor und der Mechanismus des Eintritts in die Wirtszelle unbekannt. In diesem Kollaborationsprojekt möchten wir die wichtigen offenen Fragen zur Identität des Rezeptors und den Blockaden bei der Reassortierung beantworten und schlussendlich die authentischen Fledermaus-Influenzaviren generieren. Mit diesem Projekt sollen a) der zelluläre Rezeptor der Fledermaus-Influenzaviren identifiziert und untersucht werden, ob er spezifisch in Fledermäusen exprimiert wird, b) die Rolle von HA und NA während der Virusinfektion untersucht werden, c) unsere Hypothese getestet werden, dass sich NP von prototypischen Influenzaviren und Fledermaus-Influenzaviren unterschiedlich entwickelte und folglich Subtypen-spezifisches Packaging der viralen Genomsegmente entstand und d) authentische H17N10 und H18N11-Viren in vitro generiert werden, um sie in vivo zu untersuchen. Dieses Projekt hat das Potential, den Mechanismus des Eintritts des Virus in die Wirtszelle, die Rolle des Nukleoproteins beim Packaging des Genoms, die Funktion von HA und NA, sowie das zoonotische Potential dieser Viren zu entdecken. Dieses Kollaborationsprojekt basiert auf essentiellen Beiträgen von allen drei Partnern, die jeweils eine einzigartige Expertise mitbringen, sowie auf der verzahnten Struktur des Projekts.

- Rezeptor identifiziert (1) - Fledermausinfluenzavirus kann vermehrt werden (2) - Sequenzierung von Virusmutanten (2) - Infektionsversuche mit Frettchen (2) - Infektionsversuche mit Brillenblattnasen (3) (1) Karakus et al. MHC class II proteins mediate cross-species entry of bat influenza viruses. Nature. 2019 Mar;567(7746):109-112. doi: 10.1038/s41586-019-0955-3. (2) Ciminski et al. Bat influenza viruses transmit among bats but are poorly adapted to non-bat species. Nat Microbiol. 2019 Dec;4(12):2298-2309. doi: 10.1038/s41564-019-0556-9. (3) Gorka et al. Characterization of Experimental Oro-Nasal Inoculation of Seba's Short-Tailed Bats (Carollia perspicillata) with Bat Influenza A Virus H18N11. Viruses. 2020 Feb 19;12(2). pii: E232. doi: 10.3390/v12020232.

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