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Verbundprojekt: LandCare 2020 'Modelle und Entscheidungsunterstützungssystem zur Klimafolgenabschätzung und Ableitung von Adaptionsstrategien der Landwirtschaft an veränderte Klimabedingungen (AGROCLIM-ADAPT), Teilprojekt 4 (Modellbasis), Teilprojekt 6 (DSS)'

Projekt

Klimawandel

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Klimawandel


Förderkennzeichen: 01LS05109
Laufzeit: 01.11.2006 - 31.03.2010
Fördersumme: 347.652 Euro
Forschungszweck: Bestandsaufnahme & Abschätzung

Der vorausgesagte Klimawandel, der zum einen mit Veränderungen der mittleren Klimawerte und zum anderen mit einer Häufung von Klimaextremen einhergehen wird, wird sich auf Ökosysteme und speziell auf die stark witterungsabhängige Landwirtschaft in vielfältiger Weise auswirken. Belastbare Aussagen, wie sich die zu erwartenden Klimaveränderungen regional auf die Landwirtschaft auswirken werden, ob unter diesen Bedingungen Landwirtschaft unter den sich verschärfenden ökonomischen Rahmenbedingungen wirtschaftlich überhaupt noch betrieben werden kann und wie mögliche Adaptationsstrategien unter Berücksichtigung der vorhandenen Standortpotenziale aussehen könnten, fehlen bisher noch weitgehend. Bisherige Arbeiten bei der Entwicklung landnutzungs- und klimasensitiver Agrar- und Waldökosystemmodelle zeigen, dass die Modelle immer komplexer werden. Das liegt vor allem daran, dass die gerade im Zusammenhang von Klimaänderungen zu beachtenden Wirkungsketten sehr vielfältig sind. Selbst eine überschaubare Änderung in Temperatur, Niederschlag und Kohlendioxid über das Jahr führen zu differenzierten Wirkungen auf das Pflanzenwachstum und die Ökosysteme. Neben den ökologischen Folgewirkungen ist jedoch auch mit gravierenden sozioökonomischen Folgewirkungen zu rechnen. Änderungen der landwirtschaftlichen Produktion bilden Triebkräfte für weitreichende Änderungen nachgelagerter Produktionsbereiche bis hin zur sozialen Struktur. Betroffen sind z.B. die Vermarktung landwirtschaftlicher Güter und mögliche Alternativstrategien der Landwirte, wie z.B. im Tourismus, als Energieerzeuger oder auch durch Leistungen im Umweltschutz. Klimaänderungen werden sich darüber hinaus auch auf die Biodiversität auswirken. Gegenwärtig mangelt es noch an geeigneten Instrumentarien, um die zu erwartenden komplexen Folgen möglicher Klimaänderungen im regionalen Maßstab auf die Landwirtschaft und die ländlichen Räume unter Beachtung der nach wie vor bestehenden Unsicherheiten abschätzen zu können. Gleichfalls fehlen Instrumente, die es Steakholdern in einem interaktiven partizipativen Entscheidungsprozess ermöglichen, ausgehend von den Ergebnissen einer regionalen Klimafolgenanalyse geeignete ökologisch und sozioökonomisch tragfähige Entwicklungskonzepte bzw. Adaptationsstrategien abzuleiten. Das Teilprojekt DSS AGROCLIM-ADAPT soll diese Lücke schließen. Ziel ist es, unter weitgehender Nutzung der im Verbundprojekt LandCaRe 2020 erarbeiteten Module ein praktisch nutzbares räumlich orientiertes Simulationssystem bzw. Entscheidungsunterstützungssystem (DSS) aufzubauen und praktisch zu erproben, mit dessen Hilfe es im interaktiven Betrieb möglich wird, · die Folgen möglicher Klimaentwicklungen auf die Landwirtschaft und den ländlichen Raum zu analysieren und zu bewerten sowie · mögliche Adaptationsstrategien der Landwirtschaft und des Wassermanagements bezüglich ihrer zu erwartenden raum-zeitlichen ökologischen und sozioökonomischen Wirkungen zu untersuchen. Das geplante Entscheidungsunterstützungssystem soll insbesondere strategische Planungsprozesse im Bereich der Landwirtschaft und der nachhaltigen Entwicklung ländlicher Räume unterstützen, die Folgewirkungen und Kosten möglicher Anpassungsmaßnahmen und deren Spannweite aufzeigen und leicht bedienbar sein. Das setzt voraus, dass die insbesondere aus dem wissenschaftlichen Bereich kommenden Module so reduziert und vereinfacht werden, das ein interaktiver Betrieb möglich wird, ohne auf das Aufzeigen der Prozesswechselwirkungsketten zu verzichten. Anhand von Fallbeispielen (Brandenburg, Osterzgebirge) soll die Anwendbarkeit und Übertragbarkeit des DSS, das als dynamisches Entscheidungsunterstützungssystem (dDSS) konzipiert ist, nachgewiesen werden.

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