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Erweiterung des Nutzholzarten-Spektrums im Klimawandel: Trockenstresstoleranz von Nebenbaumarten und Anbaupotenziale in einem trockeneren Klima (DIVforCLIM)

Projekt


Förderkennzeichen: 28WC4107
Laufzeit: 01.05.2016 - 30.04.2019
Fördersumme: 196.054 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Klimamodelle prognostizieren für das 21. Jahrhundert vor allem für den Osten Deutschlands eine Abnahme der Sommerniederschläge und höhere Sommertemperaturen und damit eine erhöhte Trockenstressgefährdung der Wälder, was die Forstwirtschaft im Hinblick auf die Baumartenwahl vor große Herausforderungen stellt.
Nimmt man an, dass die Rotbuche im kontinental getönten Ostdeutschland in manchen Wuchsbezirken in Zukunft nicht mehr anbauwürdig sein wird, kommt der Auswahl neuer Baumarten aus der heimischen Baumflora mit höherer Trockenstresstoleranz eine große Bedeutung mit wirtschaftlicher Relevanz zu.
Dieses Vorhaben erforscht Trockenstressgrenzen und damit verbundene Gefährdungspotenziale von vier einheimischen Nebenbaumarten (Spitzahorn, Hainbuche, Esche, Winterlinde), die vermutlich vergleichsweise trockenstresstolerant sind und daher das Spektrum der in Frage kommenden risikoärmeren Baumarten erweitern könnten. Die Ergebnisse werden den Eigenschaften der Traubeneiche, einer ökonomisch wichtigen, gut erforschten und relativ wenig trockenstressempfindlichen Baumart gegenübergestellt. Da in der forstwissenschaftlichen Literatur fundierte Daten zur Trockenstresstoleranz der Nebenbaumarten weitestgehend fehlen, soll diese Lücke geschlossen und die wissenschaftlichen Grundlagen für konkrete Handlungsempfehlungen für die Forstwirtschaft geschaffen werden.
Die Untersuchungen finden in verschiedenen Mischbeständen entlang eines Niederschlagsgradienten von Südniedersachsen bis Sachsen-Anhalt (750 - 450 mm/Jahr) im Regenschatten des Harzes bis in das mitteldeutsche Trockengebiet statt. Es werden dendroökologische (Klimasensitivität des Zuwachses, Zuwachseinbrüche und anschließende Erholung), holzanatomische (Gefäßdimensionen) und ökophysiologische Messungen (hydraulische Leitfähigkeit, Kavitationsgefährdung, δ13C-Signatur der Blätter) mit der Erhebung von Vitalitätsparametern (langfristige Wachstumstrends, Feinwurzel-Totmasse) kombiniert, um aus hydrologischer Sicht die Anbaueig-nung der vier Baumarten an trockenen Standorten in Mittel- und Ostdeutschland zu spezifizieren.

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