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Ausmaß der Freisetzung von Metallen aus Lebensmittelkontaktmaterialien

Projekt


Förderkennzeichen: BfR-CPS-08-1322-513
Laufzeit: 01.05.2012 - 01.12.2016
Forschungszweck: Experimentelle Forschung

Für Verbraucher ist der Gebrauch zahlreicher Bedarfsgegenstände mit einem direkten Kontakt und somit einer Exposition gegenüber zahlreichen chemischen Stoffen verbunden. Hohe Freisetzungen von Metallen aus qualitativ minderwertigen Metallgegenständen oder -beschichtungen oder die Verwendung toxischer Legierungsbestandteile sind ein wiederkehrendes Problem der amtlichen Lebensmittelüberwachung und spiegeln sich auch in den RASFF Meldungen wider. Um zu prüfen, ob dieser allgemeine rechtliche Grundsatz in Bezug auf die Freisetzung von Metallen aus Lebensmittelkontaktmaterialien eingehalten wird, ist eine Status-quo-Analyse (Bestandsaufnahme) über Art und Menge des Übergangs von Metallen auf Lebensmittel erforderlich. Auf dieser Basis soll ein eventueller Handlungsbedarf im Risikomanagement (Vollzugsmaßnahmen und/oder spezifischere rechtliche Bestimmungen für Metalle im Lebensmittelkontakt) geprüft werden. 2016: Über den Kontakt mit Lebensmitteln und die Freisetzung von Bestandteilen führen die meisten Gegenstände zu einer Exposition der VerbraucherInnen gegenüber zahlreichen chemischen Stoffen. Hohe Freisetzungen von Metallen aus Metallgegenständen oder beschichtungen sowie die Verwendung toxischer Legierungsbestandteile sind wieder-kehrende Probleme der amtlichen Lebensmittelüberwachung und spiegeln sich auch in den RASFF Meldungen sowie in den Ergebnissen dieses Projektes aus den vorangehenden Jahren, wo hohe Freisetzungen z.B. aus Kaffeemaschinen und Bedarfsgegenständen wie Schneebesen bestimmt wurden, wider. In Art. 3 Abs. 1 der Verordnung (EG) Nr. 1935/2004 sind Forderungen für die Abgabe von Bestandteilen von Lebensmittelkontaktmaterialien unter normalen oder vorhersehbaren Bedingungen aufgeführt. Die Bestandteile dürfen nicht in Mengen abgeben werden, die entweder dazu geeignet sind, die menschliche Gesundheit zu gefährden, eine unvertretbare Veränderung der Zusammensetzung oder der organo-leptischen Eigenschaften der Lebens-mittel herbeizuführen. Im Jahr 2013 wurde vom Europarat die Resolution CM/Res(2013)9 zu in Lebensmittelkontaktmaterialien verwendeten Metallen und Legierungen verabschiedet. In einem zu dieser Resolution veröffentlichten technischen Leitfaden sind spezifische Frei-setzungsgrenzwerte für 21 Metalle sowie Testmethoden beschrieben. Bei der Weiterführung der begonnenen Status-quo-Analyse (Bestandsaufnahme) über Art und Menge des Übergangs von Metallen auf Lebensmittel soll auch geprüft werden, ob diese Grenzwerte eingehalten werden. Auf dieser Basis soll ein eventueller Handlungs-bedarf im Risikomanagement (Vollzugsmaßnahmen und/oder spezifischere rechtliche Bestimmungen für Metalle im Lebensmittelkontakt) geprüft werden.

Für die Bestandsanalyse zur Beurteilung von Lebensmittelkontaktmaterialien nach VO 1935/2004 wurden grundlegende Erkenntnisse über die Freisetzung von Elementen aus verschiedenen metallischen Gegenständen gewonnenen. Es wurden verschiedene Multielementmethoden für 20 Elemente mittels ICP-MS für Lebensmittel und Simulanzien erfolgreich validiert. Eine kritische Al-Freisetzung in Lebensmittel konnte für Alutöpfe und Aluminiumassietten festgestellt werden. 0,5%ige Zitronensäure kann die Freisetzung im Vergleich zu Lebensmittel für Aluminium überschätzen, wohingegen synthtetisches Leitungswasser unterschätzt. Für Espressokocher hingegen wurden geringe Freisetzungen an Al festgestellt. Konzentrationen an Blei größer als 0,01mg/kg wurden bei einigen Kaffeemaschinen und Flachmännern festgestellt. Für Anwendungen von Kupfergeschirr konnte der SRL von 4mg Cu/kg nicht eingehalten werden. Ein qualitativ minderwertiger Schneebesen verursachte bereits optische Verunreinigungen im Migrat. Weitere Küchenutensilien wie Suppenkellen, Teesiebe und Sparschäler erreichten Freisetzungen an Cr, Ni, Fe und Pb von mehr als 10% der SRL des Europarats. Bestecke und Töpfe aus Edelstahl setzen geringe Mengen an Cr frei, die den SRL von 0,25mg/kg mit maximalen 0,008mg/kg weit unterschritten. Elektrische Wasserkocher zeigten Abgaben an Pb, Cr, Ni und Cu kleiner als SRL. Für die Silberanalytik besteht weiterhin Handlungsbedarf, da es eine analytische Herausforderung darstellt.

 

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