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Diversifizierte Landwirtschaft, Kommerzialisierung und die Ernährung von Kindern in Sambia
Projekt
Förderkennzeichen: TI-MA-08-PID1523
Laufzeit: 01.01.2014
- 31.03.2015
Forschungszweck: Bestandsaufnahme & Abschätzung
In dem südafrikanischen Staat Sambia leiden viele Kinder unter mangelhafter Ernährung. Vor allem in ländlichen Haushalten kommt es vor der Ernte oft zu Lebensmittelengpässen. Bei Kleinkindern, die auf kontinuierliche Nährstoffzufuhr angewiesen sind, schwächt dies Wachstum und Gesundheit. Die gesundheitlichen Folgen der Mangelernährung sind unverkennbar: Mit 46,7% sind fast die Hälfte der sambischen Kinder für ihr Alter deutlich zu klein. Vor diesem Hintergrund wird die zurzeit von der sambischen Regierung praktizierte teure Subvention des Maisanbaus zunehmend kritisiert. Es stellt sich die Frage, welche Strategie die Ernährungssituation der kleinbäuerlichen Haushalte verbessern kann. Zwei verschiedene Ansätze dazu werden in Sambia diskutiert: Zum einen können Haushalte zuverlässigere und ausgewogenere Nahrung für den Eigenkonsum produzieren, wenn sie ihre Anbaupalette erweitern (Diversifizierung). Zum anderen können Haushalte vermehrt landwirtschaftliche Produkte für den Verkauf anbauen, um mit dem daraus erzielten Einkommen nahrhaftere Mahlzeiten für die Familie zu kaufen und gesundheitsfördernde Dienstleistungen in Anspruch nehmen zu können, wie zum Beispiel Arztbesuche und Ernährungsberatungen (Kommerzialisierung). In dieser Untersuchung überprüfen wir, inwiefern Diversifizierung und Kommerzialisierung der kleinbäuerlichen Betriebe dazu beitragen, den Ernährungszustand der Kinder im Haushalt signifikant zu verbessern. Die Studie nutzt einen reichhaltigen Datensatz von 1120 Farm-Haushalten aus Ost-Sambia, einer der Hauptregionen für Landwirtschaft in diesem Land und zugleich besonders von Mangelernährung betroffen. Mit 51,7% leiden in diesem Gebiet überdurchschnittlich viele Kinder an Kleinwüchsigkeit. Die Daten umfassen Angaben zur landwirtschaftlichen Produktion von Mai 2010 bis April 2011, Angaben zum Gewicht von Kleinkindern sowie verschiedene sozioökonomische Eigenschaften der Haushalte, wie Bildung und Geschlecht des Haushaltsvorstands. Die Daten wurden vom IAPRI, unserem Partnerinstitut in Sambia, in Kooperation mit der United States Agency for International Development (USAID) erhoben. Wir nutzen innovative ökonometrische Messmethoden der Wirkungsanalyse, um herauszufinden, inwiefern Diversifizierung und Kommerzialisierung kausal wirken. Hierbei wird mit dem Generalized Propensity Score (GPS) Verfahren berücksichtigt, dass sich unterschiedlich stark ausgeprägte Diversifizierung und Kommerzialisierung auch unterschiedlich auf den Ernährungszustand auswirken kann. Da nur Daten einer Periode vorliegen, kann der kausale Effekt nur aus dem Vergleich der Ernährungszustände von Kindern aus unterschiedlichen Haushalten hergeleitet werden. Landwirtschaftliche Haushalte, die sich für unterschiedlich starke Diversifizierung- und Kommerzialisierung entschieden haben, unterscheiden sich allerdings oft in ihren ökonomischen und sozialen Eigenschaften, etwa der Landbesitzverhältnisse und der Bildung des Haushaltsvorstandes. Um zu verhindern, dass Äpfel mit Birnen verglichen werden, wird das GPS Verfahren angewendet. Es stellt unter bestimmten statistischen Annahmen sicher, dass beim Ermitteln der Wirkung von Diversifizierung und Kommerzialisierung nur Haushalte mit ähnlichen sozioökonomischen Eigenschaften betrachtet werden. Darüber hinaus untersuchen wir mithilfe von ökonometrischen Tobit-Modellen die Gesichtspunkte, nach denen die Haushalte ihre Palette landwirtschaftlicher Produkte entweder ausweiten oder vermehrt für den Markt produzieren. Damit kann hergeleitet werden, welche Faktoren unterstützend oder hemmend für die Diversifizierung und Kommerzialisierung wirken.
Abschnittsübersicht
Fachgebiete
- Betriebswirtschaftslehre
- Agrarsoziologie
- Ernährungsverhalten
- Informatik