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Verbundvorhaben: Vorausschauende Entwicklung von Stärkesorten mit dauerhafter Resistenz gegen den Nematoden Meloidogyne chitwoodi. Teilvorhaben 3: Entwicklung von quantiativen Resistenztests der Knolle und deren Anwendung (MeloKon)

Projekt

Produktionsverfahren

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Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: JKI-EP-08-2283, 22007116
Laufzeit: 01.02.2017 - 31.01.2020
Fördersumme: 134.480 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Stärkekartoffeln werden arrondiert im Bereich von Stärkefabriken angebaut. Dies beeinflusst sowohl ökonomische (Reduktion von Transportkosten) als auch ökologische Faktoren (Verringerung des „carbon foot print“) positiv. Ein Nachteil ist jedoch, dass sich so infolge hoher Anbauintensität Krankheitserreger im Boden anreichern können. Dies gilt insbesondere für den Wurzelgallennematoden (Meloidogyne chitwoodi), der einen weiten Wirtskreis hat. Eine Bekämpfung über die Fruchtfolge ist kaum möglich, da viele Kulturarten als Wirtspflanzen dienen. Zudem ist der Einsatz von entsprechenden Nematiziden in Deutschland untersagt. In Deutschland wurde M. chitwoodi erstmals Mitte der 1990er Jahre nachgewiesen (Heinicke, 1993; van der Gaag et al., 2011). Insgesamt sind bisher zwar nur wenige Befallsflächen in Deutschland dokumentiert, doch man geht von einer zunehmenden Ausbreitung der Nematoden in den nächsten Jahren aus. In den Niederlanden ist M. chitwoodi weit verbreitet, und allein 2015 wurden 11 neue Befallsgebiete beschrieben, von denen 8 in Anbauregionen der Stärkekartoffel und in Grenznähe zu Deutschland liegen. Angesichts des grenzüberschreitenden Maschineneinsatzes im Kartoffelanbau ist mit einer weiteren Ausbreitung der Nematoden auf deutscher Seite zu rechnen. Weiter verstärkt wird die Problematik dadurch, dass im aktuellen Kartoffelsortiment keine Resistenzen gegen diesen Nematoden vorhanden sind. Die Identifizierung von M. chitwoodi-Resistenzen in Wildarten und deren Einkreuzung in Zuchtmaterial ist somit alternativlos und von hoher Dringlichkeit. Für ein nachhaltiges Resistenzmanagement ist es zudem essentiell, dass einander komplementierende Resistenzen kombiniert werden (Pyramidisierung), um so eine Selektion resistenzbrechender Isolate zu verhindern. Aufgrund der langen Kreuzungs-, Selektionszyklen von 10 Jahren ist eine vorausschauende Stärkekartoffelzüchtung von besonderer Bedeutung.

In einzelnen Regionen Frankreichs, Belgiens und den Niederlanden ist der Nematode Meloidogyne chitwoodi weit verbreitet und stellt ein Problem im Kartoffelanbau dar. Weiter verstärkt wird die Problematik dadurch, dass im aktuellen Kartoffelsortiment keine Resistenzen vorhanden sind und ein Fruchtwechsel aufgrund des breiten Wirtskreises dieser Art kaum zur Eindämmung geeignet ist. Deshalb ist die Identifikation von Resistenzenquellen gegen M. chitwoodi in Wildarten und deren Einbringung in Zuchtmaterial von höchster Bedeutung. Das Resistenzgen RMC1-blb konnte in einer BC6 Population auf dem Chromosom 11 kartiert werden und zusätzlich ein co-dominanter Marker entwickelt werden.

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