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Bestimmung der bakteriologischen Qualität von Anlieferungsmilch mit dem BactoCount-Verfahren 1 – Erstellung einer Übertragungscharakteristik von BactoCount-Zählwerten in Koloniezahlen (KbE/ml)

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: MRI-MF-08-87
Laufzeit: 01.03.2010 - 28.02.2012
Forschungszweck: Experimentelle Forschung

Die Grenzwerte in der VO 853/2004 sind in der Dimension des Referenz-/amtlichen Verfahren (Koloniebildende Einheiten/ml, KbE/ml) festgelegt. Nach VO (EG) 1664/2006 zur Änderung der VO 2074/2005, Anhang VIa Kapitel 1, können alternative – auch Firmen-gebundene Methoden – angewandt werden, wenn das alternative Verfahren nach ISO 16140 oder anderen international anerkannten Protokollen überprüft wurde und die Umrechnungscharakteristik nach ISO 21187 festgelegt wird. Dies bedeutet, dass eine direkte Beziehung zwischen dem alternativen Verfahren und der Referenzmethode festgelegt werden muss. Eine alleinige Umrechnung zwischen den Ergebnissen der alternativen Verfahren, z.B. zwischen Bactocount1 und Bactoscan FC² ist nach der o. a. VO nicht zulässig. Deshalb ist es unabdingbar, vor Anwendung des Bactocount- Verfahrens eine eigene Umrechnungscharakteristik durch direkten Vergleich mit dem Referenzverfahren zu erstellen. Dafür sollen ca. 600 Proben Anlieferungsmilch aus Schleswig-Holstein (Bezug über LKV Kiel) mit beiden Geräten und dem Referenzverfahren gemessen werden. Aus den Wertepaaren kann eine vorläufige Vergleichscharakteristik erstellt werden (Phase 1), die danach durch repräsentative Proben aus ganz Deutschland erweitert/ergänzt wird (Phase 2). Die verschiedenen möglichen Einflussfaktoren werden dabei erfasst (Jahreszeit, Abholintervall, versch. Erzeugerinformationen, usw.). Durch den Vergleich der 3 Methoden kann gleichzeitig auch die jetzige Vergleichscharakteristik für den Bactoscan FC aktualisiert werden. Da mit der jetzigen Umrechnung Werte unter 10.000 KbE/ml nicht ausgegeben werden, würde ein einseitiger Vergleich mit dem Bactocount, bei dem dies möglich ist, zu einer Benachteiligung des Bactoscan FC Verfahrens führen.

Für die Erstellung einer Übertragungscharakteristik von BactoCount-Zählwerten in Koloniezahlen (KbE/ml) wurde in dem Zeitraum von November 2010 und Januar 2011 (n=580) mit dem BactoCount, dem Bactoscan FC und dem Referenzverfahren (Kochsches-Plattenverfahren) Milchproben untersucht. Hierbei handelte es sich um repräsentative Proben aus ganz Deutschland, die unter Mithilfe der im DLQ (Deutscher Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen e.V.) zusammengeschlossenen Landeskontrollverbände/ Milchprüfringen gezogen wurden. Um möglichen Einflussfaktoren auf die Umrechnung festzustellen, wurde die von den Verbänden erhobene Erzeugerinformation eingesetzt. Die Proben wurden durch interne und teilweise externe Qualitätssicherungsmaßnahmen begleitet. Alle statistischen Berechnungen erfolgten mit log 10-transformierten Werten. Die Wiederholbarkeiten für den BactoCount waren besser als die Angaben für die Referenzmethode (r=0,25) und lagen mit (r=0,12) auf dem gleichem Niveau wie das Bactoscan FC Verfahren. Für die Berechnung der Konvertierungscharakteristik standen 548 Datenpaare zur Verfügung. Die visuelle Betrachtung des Punkteschwarms lässt für den vorliegenden Messbereich eine lineare Beziehung erkennen. Nach Entfernung der 'Ausreißer' (ISO 21187; Residuen>2.58*sy.x) in der 1. Regression, wurde durch erneuerte Berechnung die Übertragungscharakteristik (y=ax+b) mit den verbleibenden 538 Wertepaare berechnet und ergab folgenden Gleichung: log10 KbE/ml=1,027*log10 IBC + 2,357; mit einer residualen Standardabweichung von sy.x 0,250. Die für die Milch-Güte VO vorgesehenen Grenzwerte (50.000 bzw. 100.000 KbE/ml) ergeben bei der vorliegenden Genauigkeit folgenden BactoCount Werte: 191 IBC entsprechen 50.000 KbE/ml mit einer Streubreite von (30.000- 90.000 KbE/ml) bzw. 375 IBC entsprechen 100.000 KbE/ml mit einer Streubreite von (60.000- 180.000 KbE/ml). Somit erscheint der Einsatz der Vergleichscharakteristik (einfache Regression) für die Berechnung der Keimzahl aus den BactoCount Werten als hinreichend genaues Verfahren.

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