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Ringelschwanzgesundheit als tiergesundheitlicher Indikator (Ringelschwanzgesundheit als tiergesundheitlicher Indikator)

Projekt

Produktionsverfahren

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zum Forschungsziel „Produktionsverfahren“. Welche Förderer sind dazu aktiv? Welche Teilziele gibt es dazu? Schauen Sie nach:
Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: REFORDAT-101, REFORDAT-341
Laufzeit: 01.01.2015 - 29.02.2016
Fördersumme: 50.000 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Stichworte: Ringelschwanzgesundheit, Kannibalismus

Voruntersuchungen haben ergeben, dass beim Schwanzbeißen im Schweinestall (Kannibalismus) sich zwei unterschied-
liche Formen voneinander abgrenzen lassen:

1. Primärer Kannibalismus, ausgelöst durch aggressives Verhalten beim Schwein
    insbesondere bei Beschäftigungsmangel und Lüftungsfehlern;

2. Sekundärer Kannibalismus als Folge einer primär auftretenden Gewebeschädigung
    (Entzündung der Schwanzspitze bis hin zur Nekrosenbildung), wobei das Schwanzbeißen
     und die Schwanzverletzungen Folge dieser entzündlichen Grunderkrankung sind.

Ursache für den sekundären Kannibalismus sind vor allem Unzulänglichkeiten im Tränke- und Fütterungsmanagement. Es kommt zu entzündlich-degenerativen Prozessen im Magen/Darm-Trakt, die zu Stoffwechselimbalancen führen. Dabei kommt es u.a. zur vermehrten Bildung von Bakterientoxinen, die ihrerseits zu multiplen Gewebeschädigungen führen, sichtbar insbesondere an den Akren (Schwanzspitze, Ohrrand). Der intakte Ringelschwanz hängt somit unmittelbar mit der Stabilität der Magen/Darm-Gesundheit zusammen.
Voruntersuchungen haben ferner ergeben, dass etwa 50% der beim Schwein eingesetzten Antibiotika mit der Stabilisierung des Magen/Darm-Traktes zusammenhängen. Insofern ist der intakte Ringelschwanz nicht nur ein Indikator für eine stabile Magen/Darm-Gesundheit, sondern zugleich eine wichtige Stellschraube zur Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes in den Schweine haltenden Betrieben.
Ziel dieses Projektes ist es, anhand von vergleichenden Untersuchungen Wechselwirkungen von Magen/Darm-Trakt und
intaktem Ringelschwanz wissenschaftlich aufzuarbeiten.

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Fachgebiete

Ausführende Einrichtung

Institut für Tierernährung

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