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Blaubeeren im Winter, Quinoa zum Mittag und Fairtrade Kaffee – Globale Food-Trends und Implikationen für Kleinbauern in Entwicklungsländern

Projekt

Globale Ernährungssicherung

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Globale Ernährungssicherung


Förderkennzeichen: DFG-403812963
Laufzeit: 01.01.2018 - 31.12.2020
Forschungszweck: Bestandsaufnahme & Abschätzung

Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass die Globalisierung von Agrar- und Nahrungsmittelmärkten bedeutende Chancen bietet, Kleinbauern in Entwicklungsländern den Zugang zu internationalen Märkten zu erleichtern – und damit Lebensstandards in den ärmsten Regionen dieser Welt zu verbessern. Jedoch sind globale Agrarmärkte auch von Nachfrageschwankungen und Trends, der Verbreitung neuer Technologien und strikten Standards gekennzeichnet. Für Kleinbauern in Entwicklungsländern stellen unvorhersehbaren Nachfragetrends eine große Herausforderung dar. Anhand zwei aktueller Nachfragetrends – Nachhaltigkeitsstandards (sowie Fairtrade) und dem Superfood/Quinoa-Boom – untersucht dieses Forschungsprojekt die damit verbundenen Implikationen für Kleinbauern. Zu diesem Zweck werden drei Arbeitspakete durchgeführt, die verschiedene Daten und Methoden heranziehen werden. Das erste Paket wird sich mit der Frage beschäftigen, ob Kleinbauern in Entwicklungsländern von Nachhaltigkeitsstandards und Zertifizierung profitieren. Bisherige Studien kommen zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Anhand einer Metaanalyse sollen diese Ergebnisse zusammengefasst werden, um allgemeingültige Aussagen zu ermöglichen. Meta-Regressionen werden dazu dienen, konträre Ergebnisse zu erklären, und damit Faktoren zu bestimmen, die dazu beitragen, dass Kleinbauern von Zertifizierung profitieren. Das Ziel des zweiten Arbeitspakets ist auch zu einem verbesserten Verständnis beizutragen, ob – und unter welchen Bedingungen – Kleinbauern von Nachhaltigkeitsstandards profitieren. Jedoch wird ein Fokus auf die Rolle von Kooperativen gelegt. Bisherige Studien basieren auf Stichproben, die eine große Anzahl von Landwirten – aber eine sehr kleine Anzahl von Kooperativen – umfassen, sodass die Ergebnisse kaum über die ausgewählten Kooperativen hinaus generalisierbar sind. Unsere Studie wird auf einem bisher einmaligen Datensatz basieren, der eine große Anzahl von Landwirten und Kooperativen umfasst. Ökonometrische Methoden werden dazu dienen, den Effekt von Zertifizierung und Kooperativen-Charakteristika zu analysieren. Zudem werden wir untersuchen, aus welchen Gründen Landwirte an Zertifizierungsprogrammen teilnehmen – mitunter auch, obwohl sie nicht profitieren. Das dritte Arbeitspaket betrachtet die gesamte Entwicklung eines Nischenprodukts zu einem Mainstreamprodukt anhand des Beispiels von Quinoa. Bisherige Studien haben gezeigt, dass Quinoaproduzenten in den Anden von der steigenden Nachfrage und steigenden Quinoapreisen profitiert haben. Jedoch sind die indirekten Effekte, die die Anpassungsfähigkeit von Haushalten auf längere Sicht erhöhen oder einschränken können, unklar – wie auch die Implikationen des kürzlich begonnenen Quinoapreisverfalls. Wir werden diese Aspekte anhand eines repräsentativen Datensatzes aus Peru (der ENAHO-Datensatz) analysieren. Ergebnisse sind nicht nur im Hinblick auf den Quinoaboom relevant, denn zyklische Marktentwicklungen sind vermehrt zu beobachten.

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