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Charakterisierung von Vibrio cholerae non-O1, non-O139 Stämmen aus Seafood durch Genomsequenzierung und Virulenz-assozierter phänotypischer Eigenschaften

Projekt


Förderkennzeichen: BfR-BIOS-08-1322-714
Laufzeit: 01.01.2019 - 31.12.2019
Forschungszweck: Experimentelle Forschung

Das Vibrio-Referenzlabor erhielt in den letzten Jahren regelmäßig non-O1, non-O139 Vibrio cholerae Isolate. Diese Bakterien stammten aus Seafood und wurden von amtlichen Lebensmittellaboren in Deutschland isoliert. Die non-O1, non-O139 Vibrio cholerae Isolate sind sehr divers und gehören mehr als 200 Serogruppen an. Sie sind in Gewässern weltweit verbreitet und sind daher häufig in Fischprodukten und Meeresfrüchten zu finden[1]. In einer Reihe von Berichten wurde nachgewiesen, dass Stämme dieser Serogruppen Durchfall- erkrankungen oder lokale Infektionen verursachen können. Jedoch besitzen sie nicht die Fähigkeit, Cholera-Ausbrüche zu verursachen [2]. Die wichtigsten Virulenzfaktoren der pandemischen V. cholerae O1 und O139 Stämme sind das Choleratoxin und der toxin-koregulierte Pilus. Diese Virulenzfaktoren sind in den non-O1, non-O139 V. cholerae Stämmen nicht vorhanden Es können jedoch eine Reihe von Virulenzfaktoren in diesen Stämmen vorkommen, die auf synergistische Weise zum Infektionsprozessen beitragen. Zu diesen Virulenzfaktoren zählen der Mannose-empfindliche Hämagglutinin-Pilus (MSHA), verschiedene Hämolysine,die RTX-Toxin-Cluster (Repeats-in-Toxin) und Proteine der äußeren Membran [3]. Das Vorkommen dieser Faktoren ist jedoch in den Stämmen unterschiedlich. Einige Virulenzfaktoren sind nur in wenigen non-O1, non-O139 V. cholerae Stämmen vorhanden und tragen wesentlich zur Pathogenität dieser Stämme bei. Ein Typ-III-Sekretionssystem (TTSS) erwies sich im Tierversuch als notwendig für die Kolonisation und für Durchfallerkrankungen [4]. Ziel dieser Studie ist es, non-O1, non-O139 V. cholerae Stämme durch Sequenzierung des gesamten Genoms zu charakterisieren und phänotypische Tests durchzuführen, von denen bekannt ist, dass sie mit Virulenz assoziiert sind (hämolytische Eigenschaften, Resistenz gegen Humanserum, Biofilmbildung). Die kombinierten Ergebnisse dieser Untersuchungen ermöglichen eine Bewertung des potenziellen Risikos, das mit dieser Bakterien verbunden ist. [1] Chatterjee et al. (2009) J Clin Microbiol 47(4):1087-1095 [2] Ceccarelli et al. (2015) Appl Enviro Microbiol. 81, 1909-1918. [3] Schirmeister ... Strauch (2014) Eur J Clin Microbiol Infect Dis. 33:767-78. [4] Shin et al.(2011) MBio 2:e00106-11

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