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Risikobewertung von in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung eingesetzten Einstreumaterialien

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: BfR-SiN-08-1322-728
Laufzeit: 01.01.2019 - 31.12.2019
Forschungszweck: Experimentelle Forschung
Stichworte: Einstreumaterialien, Analyse Stoffkomponenten, Schwermetalle, Tiergesundheit, Lebensmittelsicherheit

Einstreumaterialien erfüllen in der Nutztierhaltung eine Fülle von Aufgaben. In erster Linie dienen sie zur Ausgestaltung der Liegeflächen und der Aufnahme von Feuchtigkeit aus den Exkrementen und der teilweisen Bindung flüchtiger Stoffe. Es kann aber auch Beschäftigungsmaterial darstellen und zum Nestbau herangezogen werden und trägt so zum Tierwohl bei. Die Vielfalt an möglichen Einstreumaterialien ist dabei groß (z. B. Holz, Torf, Stroh, Sägespäne, Sand, Aktivkohle, Hygienepulver Einstreukalke, Güllefeststoffe). Je nach Material kann es auch von den Tieren oral aufgenommen werden und trägt zur Nährstoff- bzw. Faserversorgung bei. Im Zuge des Stallausmistens gelangen Einstreumaterialien in die Wirtschaftsdünger und können deren Eigenschaften wie Viskosität, Rotte oder Vergärung verändern und nach Ausbringung auf landwirtschaftliche Flächen wiederum in die Nahrungskette gelangen bzw. den Naturhaushalt beeinträchtigen. Die Problematik ist, dass es keinerlei rechtliche Vorgaben zur hygienischen Beschaffenheit von Einstreumaterialien gibt. Im Rahmen der Diskussionen um Verbesserungen des Tierwohls werden sie generell mit positiven Effekten beworben, ohne Kenntnisse zu haben, was tatsächlich in Einstreumaterialien steckt. Möglicherweise wird der Weg über Einstreumaterialien auch genutzt, um eigentlich als Futtermittelzusatzstoffe zugelassene Substanzen (z. B. Kupfer und Zink) als zusätzliche Gaben den Tieren zuzuführen, wenn die europäischen Höchstgehalte für solche Futtermittelzusatzstoffe weiter reduziert werden sollten. In den Jahren 2017 und 2018 wurden ca. jeweils 15 Einstreuproben aus den Kategorien Hygienepulver, Kohle, Güllefeststoffe und Erde/Torf beschafft und auf ihren Gehalt an (unerwünschten) Stoffen, insbesondere Schwermetalle, analysiert. Nach Identifizierung besonders kritischer Einstreumaterialien (z. T. hohe Gehalte an Blei, Arsen, Eisen in Hygienepulvern) soll nun untersucht werden, ob diese Einstreumaterialien überhaupt oral durch die Tiere aufgenommen werden und wenn ja in welchen Mengen. Nur wenn diese Daten bekannt sind, kann eine Risikobewertung solcher Einstreumaterialien im Hinblick auf die Gesundheit des Tieres und des Verbrauchers erfolgen.

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