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Untersuchungen zum Transfer von nicht-dioxinähnlichen PCB aus dem Futtermittel in Fleisch und Eier von Mästhähnchen und Legehennen

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: BfR-SiN-08-1322-730
Laufzeit: 01.01.2019 - 31.12.2019
Forschungszweck: Experimentelle Forschung
Stichworte: Futtermittel, ndl-PCB, toxikologische Klassifikation,Transfer-Studien, Sicherheit in der Nahrungskette

Im Herbst 2018 wurden in drei Bundesländern in einzelnen Proben von Futtermitteln, Eiern, Puten- und Hähnchenfleisch nicht-dioxinähnliche (*) polychlorierte Biphenyle (ndl-PCB) in einer Konzentration nachgewiesen, die über den gesetzlichen Höchstgehalten lagen. Ursächlich für die Kontamination 2018 waren offenbar Lackabsplitterungen in Verladezellen eines Futtermittelherstellers in NRW. In der Folge führten die überhöhten Gehalte in den Futtermitteln nach Verfütterung zu Höchstgehaltsüberschreitungen in den Lebensmitteln. PCBs sind eine Gruppe von 209 Kongeneren chlorierter Substanzen. Einige PCB-Kongenere zeigen eine den Dioxinen ähnliche Molekularkonformation und haben vergleichbare biologische Wirkungen. Sie werden deshalb dioxinähnliche PCB (dl-PCB) genannt. Die restlichen PCB-Kongenere haben keine dioxinähnlichen Eigenschaften und weisen ein anderes toxikologisches Profil auf. Diese werden als nicht-dioxinähnliche PCB (ndl-PCB) bezeichnet. Eine toxikologische Einordnung für ndl-PCB ist derzeit aufgrund wenig vorliegender Studien schwer möglich (JECFA 2016). Insbesondere liegen derzeit nur wenige Daten zum Transfer-Verhalten von einzelnen ndl-PCB Kongeneren vom Futtermittel in das landwirtschaftliche Nutztier und die von ihm stammenden Lebensmittel vor. Zurzeit werden von der FG 84 Daten aus einem Versuch zur Aufnahme von mit Dioxinen, PCB und ndl-PCB belastetem Boden durch Legehennen und deren Transfer in das Ei ausgewertet. Eine Schwierigkeit besteht jedoch darin, die genaue Aufnahmemenge von ndl-PCB aus den Bodenpartikeln durch das Tier zu quantifizieren und mit den Gehalten in den Eiern in Beziehung zu setzen. Daher erscheint es vor dem Hintergrund des aktuellen sowie vorangegangener Ereignisse (siehe Stellungnahme 020/2012 des BfR vom 9. Mai 2012) sinnvoll und sogar nötig, gezielte Transfer-Studien mit definierten ndl-PCB Konzentrationen und bekannten Kongeneren-Mustern im Futtermittel durchzuführen, um deren Übergang in die Lebensmittel (Ei, Fleisch) sowie die Speicherung in Organen und den möglichen Metabolismus besser abschätzen zu können. Diese Transfer-Studien sollen auf dem Versuchsgut des BfR in Alt-Marienfelde durchgeführt werden. Die Analyse der ndl-PCB erfolgt als Vergabe an Dritte in Kooperation mit dem Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe. Die statistische Analyse und toxikokinetische Modellierung der Daten werden am BfR in Jungfernheide durchgeführt. Joint FAO/WHO Expert Committee on Food Additives (JECFA) 2016: Safety evaluation of certain food additives and contaminants Supplement 1: Non-dioxin-like polychlorinated biphenyls. WHO Food Additives Series: 71_S1 World Health Organization, Geneva, 2016, 431pp (*)

(*) ""Dioxine"" ist eine gebräuchliche Bezeichnung für Polychlorierte-p-Dibenzodioxine und Dibenzofurane, also PCDD/F.

 

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