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Risikoabschätzung für Wildtiere durch den invasiven Parasiten Großer Amerikanischer Leberegel (Großer Amerikanischer Leberegel (GAL))

Projekt

Risiken

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Risiken


Förderkennzeichen: C053
Laufzeit: 01.10.2020 - 31.12.2022
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Stichworte: Wild

In Tschechien wurden Infektionen mit dem GAL bereits nachgewiesen, aber die Häufigkeit und Verteilung des Parasiten sind weitgehend unbekannt. Im bayerischen Teil des Böhmerwaldökosystems wurde der GAL erstmals im Herbst 2019 bei einem erlegten Stück Rotwild festgestellt. Auf beiden Seiten der Landesgrenze verbringt Rotwild den Winter auf vergleichsweise engem Raum in sog. Wintergattern. Dort werden die Parasiteneier über den Kot konzentriert auf kleiner Fläche abgegeben. Deshalb muss davon ausgegangen werden, dass die Wintergatter Hotspots für die Übertragung des Parasiten und damit förderlich für seine Ausbreitung sind. Die Gatterüberwinterung, welche in den meisten anderen Regionen Europas nicht praktiziert wird, ist einer der Gründe, warum der GAL speziell im Böhmerwaldökosystem das Potenzial besitzt, sich schneller zu verbreiten. Der klimatische Trend der letzten Jahrzehnte, insbesondere wärmere Temperaturen, begünstigt zudem die Entwicklung der Larvenstatien des Parasiten, sowie der Schneckenarten die als Zwischenwirt fungieren, Der Parasit stellt für Nutztiere (z.B. Schafe und Kühe), welche im Grenzgebiet im Sommer in den Lebensräumen des Schalenwildes gehalten werden, eine mögliche Gefahr dar. Neben fehlenden Informationen zum Auftreten des GAL und seinem Verbreitungspotenzial über die Populationen der Wirtstiere, sind die Folgen der Parasitose auf den körperlichen Zustand der Wirte und Fehlwirte weitgehend unerforscht. Um das Gefährdungspotenzial im bayerisch-tschechischen Grenzgebiet abschätzen und damit Vorhersagen über die Auswirkungen auf die Wildtierbestände, das Ökosystem und Nutztierbestände treffen zu können, sind Untersuchungen im Gefährdungsgebiet eine wichtige Voraussetzung. Diese können nur grenzüberschreitend stattfinden, da Wildtiere und Parasiten Lebensräume über die Landesgrenzen hinaus nutzen.

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