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Stabile Isotope zur Differenzierung von Eiern aus Boden-, Freiland- und Biohaltung im deutschen Lebensmitteleinzelhandel

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: MRI-NRZ-08-2021-39
Laufzeit: 01.07.2021 - 30.06.2022
Forschungszweck: Experimentelle Forschung

Die Unterscheidung von Eiern nach ihrer Erzeugungsform (Boden, Freiland, Bio) ist von großem Interesse in der Lebensmittelüberwachung, da eine Fälschung sehr lukrativ ist. Die Kosten in der Erzeugung von Bio-Eiern sind aufgrund des Einsatzes von ökologisch erzeugtem Futter und dem größeren Platzangebot pro Legehenne deutlich höher, als die Erzeugung von konventionellen Eiern. Hieraus resultieren ca. 2- bis 3-fach höhere Verbraucherpreise für Bio-Eier, weshalb eine Falschetikettierung von konventionellen Eiern zu Bio-Eiern für Betrüger attraktiv ist. Bisherige Studien an Hühnereiern aus Deutschland, den Niederlanden und Neuseeland mittels Stabilisotopenanalytik (IRMS) der Bio-Elemente Kohlenstoff und Stickstoff zeigten gute Ansätze, aber keine klare Zuordnung von konventionell und ökologisch erzeugten Hühnereiern. Obwohl die neuseeländische Studie ökologische und konventionelle Eier weitgehend unterscheiden konnte, war eine Zuordnung von Freilandeiern nicht möglich. Allerdings kann diese Studie nicht auf Deutschland übertragen werden, da sich die Fütterungsvorschriften für Legehennen in Neuseeland z.T. deutlich von denen der EU unterscheiden (z.B. Einsatz von Fischmehl zur Fütterung in Neuseeland zulässig). Darüber hinaus variiert in Europa die Futterzusammensetzung saisonal sowohl durch das zugegebene Futter (Sommer- vs. Winterfutter), als auch durch das zusätzliche natürliche Futterangebot aus Insekten und Gräsern im Frühjahr/Sommer bei (Bio)-Freilandhühnern. Da in keiner der vorliegenden Studien saisonale Veränderungen der Futterzusammensetzung erfasst wurden, könnte dies die bisher beobachtete eingeschränkte Differenzierung der Haltungsformen über die Isotopenwerte erklären. Der Aspekt der fütterungsbedingten jahreszeitlichen Variationen soll daher erstmals in dieser Pilotstudie durch eine hochaufgelöste monatliche Beprobung von Eiern aller drei Haltungsformen Boden, Freiland, Bio über ein Jahr geklärt werden. Unterschiede in der geographischen Herkunft von Eiern lassen sich aufgrund der Sauerstoff- und Wasserstoffisotopenfraktionierungen im Niederschlagswasser über größere Entfernungen (z.B. Nord-/Süddeutschland) nachweisen. In diesem Pilotprojekt soll neben der Erfassung der fütterungsbedingten saisonalen Variation auch geprüft werden, ob diese regional unterschiedlich verläuft oder einen Einfluss auf die geographische Differenzierung ausübt. Hierzu sollen Eier der drei Haltungsformen aus Norddeutschland (Region um Kiel) mit Eiern aus Süddeutschland (Region um Kulmbach) neben den Kohlenstoff- und Stickstoffisotopen auch auf ihre Wasserstoff- und/oder Sauerstoffisotope analysiert werden.

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