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Verbundprojekt: Entwicklung holistischer Formulierungsverfahren für den biologischen Pflanzenschutz von Beerenobst - Teilprojekt E (HOPE)

Projekt


Förderkennzeichen: 2818807E19
Laufzeit: 15.04.2021 - 14.04.2024
Fördersumme: 247.486 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Stichworte: Tierische Schaderreger, Biologischer Pflanzenschutz, Pflanzenschutz, Pflanzengesundheit, Beerenobst, Gartenbau, Obstbau

In den letzten Jahren sind Schadinsekten im Heidelbeeranbau zunehmend zu einem ernsthaften, ökonomischen Problem mit Millionenschäden für die Anbauer geworden. Oberirdisch schädigt besonders die sog. "Kirschessigfliege" Drosophila suzukii, die ihre Eier in die reifen Früchte legt. Diese sind dann, gut vor chemischen Insektiziden geschützt, Brutstätte einer neuen Fliegengeneration und für den Handel unbrauchbar. Im Boden führen die Larven des gefurchten Dickmaulrüsslers und der sog. "Engerlinge" durch ihren Fraß an den Wurzeln zum Absterben ganzer Heidelbeerreihen. Diese müssen dann kostenintensiv durch Jungpflanzen ersetzt werden, die zudem erst in 10 Jahren einen stabilen Ertrag liefern. Durch den Wegfall vieler chemischer Insektizide und den Wunsch des Marktes nach rückstandsfreier Ware verknappen sich die Kontrollmöglichkeiten der Insekten zusehends. Wirksame biologische Präparate sind in ihrer Anwendung oft unzuverlässig, teuer und zeitaufwendig. Kürzlich wurden neue Virenstämme spezifisch gegen D. suzukii isoliert, die eine Kontrolle aussichtsreich erscheinen lassen. Jedoch büßen die Viren unformuliert bereits nach kurzer Zeit ihre Wirksamkeit ein. Zudem bedarf es eines angepassten Applikationsverfahrens, um die Viren auf die Pflanzen aufzubringen und die Wirkung im Darm des Insektes gewährleisten zu können. Zur Bekämpfung des gefurchten Dickmaulrüsslers und von Engerlingen im Boden ist eine maßgeschneiderte Attract-and-Kill Strategie basierend auf einem neuartigen Granulat, erfolgsversprechend. Die Larven werden im Boden von einer geeignete Lockkomponente angelockt und dann durch eine Kill-Komponente, einem insektenpathogenen Pilz, sicher abgetötet. Daher ist das Gesamtziel des Projektes "HOPE" der ober- und unterirdische Schutz von Heidelbeeren mittels einer effektiven Sprühapplikation basierend auf einer neuartigen Virusformulierung und einer innovativen Bodenformulierung basierend auf dem Attract-and-Kill Prinzip, mit einem Nutzpilz als Kill-Komponente.

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