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Tomaten für den ökologischen Anbau im Freiland - Züchtungsmethodik und regionale Sortenentwicklung

Projekt


Förderkennzeichen: 2808OE001
Laufzeit: 01.05.2008 - 28.02.2009
Fördersumme: 36.461 Euro
Forschungszweck: Grundlagenforschung

Tomaten sind in Deutschland das wichtigste Gemüse. Im Erwerbsanbau werden nicht einmal 10% des Bedarfs erzeugt. Ein wesentlicher begrenzender Faktor für die Ausweitung der Tomatenproduktion sind Probleme im Freilandanbau durch die Kraut- und Braunfäule (Phytophthora infestans). Ziel ist die Züchtung von Sorten für den ökologischen Anbau im Freiland. 2008 wurden die besten Zuchtlinien im Vergleich mit Standardsorten in Mittel- und Norddeutschland geprüft. Die Ergebnisse für Ertrag, Frühzeitigkeit, Ernteperiode und Fruchtqualität waren positiv. Die besten Linien decken ein Spektrum von 20-40 g Fruchtgewicht ab. Ausgewählte Sorten von 'Wildtomaten' wurden in einer für den Erwerbsgartenbau entwickelten Anbauweise demonstriert. Die Korrelation von Feldresistenz gegen Phytophthora mit niedrigem Fruchtgewicht bleibt ein begrenzender Faktor. Vier Kreuzungen 'großfrüchtig / geringe Feldresistenz' x 'kleinfrüchtig / hohe Feldresistenz' wurden in der F2- Generation analysiert. Die Korrelation von Ertrag und Fruchtgewicht war in drei Kreuzungen positiv. Die Korrelation von Fruchtzahl und Fruchtgewicht war nur in zwei Fällen negativ; Kreuzungen ohne negative Korrelation zwischen Fruchtzahl und Fruchtgewicht könnten Selektionsmöglichkeiten für ein höheres Ertragspotenzial bieten. Phytophthora-Infektionen traten witterungsbedingt unerwartet wenig auf. Daher muss in weiterführenden Untersuchungen geklärt werden, ob großfrüchtige Genotypen generell eine geringere Phytophthora-Feldresistenz aufweisen. Schäden durch die Dürrfleckenkrankheit (Alternaria solani) konnten bonitiert werden. Pre-Breeding Material zur züchterischen Bearbeitung wichtiger Eigenschaften wurde gesichert. Der züchterische Bedarf wurde mit Fachleuten aus Züchtung, Jungpflanzenproduktion, Tomatenproduktion, Naturkost Großhandel, Beratung und Saatguthandel diskutiert. Hemmnisse der Verbreitung ökologischer Sorten sind 1) das Saatgutrecht, 2) zu kleine Zuchtprogramme und 3) ungenügende Vermarktungsstrukturen.

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Fachgebiete

Ausführende Einrichtung

Abteilung Pflanzenzüchtung

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