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Vorkommen von Pasteuria penetrans in Feldpopulationen von Heterodera schachtii aus Böden mit intensiver Raps-/ Rübenfruchtfolge und Untersuchung der Pathogenität verschiedener Isolate

Projekt

Produktionsverfahren

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Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: JKI-A-08-1186
Laufzeit: 01.10.2013 - 31.08.2018
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Der Rübenzystennematoden Heterodera schachtii gehört zu den Hauptschädlingen im Zuckerrübenanbau und ist in fast allen deutschen Anbauregionen fest etabliert. Zahlreiche natürlich vorkommende Antagonisten sind mit Nematoden vergesellschaftete und konnten bereits erfolgreich in der biologischen Bekämpfung eingesetzt werden. Biologische Bekämpfungsverfahren im Boden, die auf dem Einsatz von Mikroorganismen basieren wirken häufig erst bei überschreiten höherer Bodentemperaturen, da die hierfür verwendeten Organsimen in wärmeren Anbauregionen isoliert und selektiert wurden. Im vorliegenden Projekt soll das natürliche Vorkommen des obligaten Endoparasiten Pasteuria penetrans an Feldpopulationen des Rübenzystennematoden in einem bundesweiten Verbreitungsgebiet erforscht werden. Da es mittlerweile effiziente Vermehrungstechniken für bestimmte Lebensstadien des Endoparasiten gibt, besteht die Möglichkeit innerhalb kurzer Zeit Infektionsmaterial für kontrollierte Versuche bereit zu stellen. Mit diesem Material soll die Pathogenität verschiedener P. pentrans Isolate an H. schachtii untersucht werden. Ziel hierbei ist es, Isolate zu finden, die sich in der Entwicklung einer biologischen Bekämpfungsverfahrens gegen Rübenzystennematoden für die Bedingungen zentraleuropäischer Rübenanbaugebiete eignen.
In Gewächshausversuchen wurde die Pathogenität eines Pasteuria nishizhawae Isolats gegenüber Heterodera schachtii in anfälligen und toleranten Zuckerrübengenotypen untersucht. Das Isolat wurde von Syngenta Crop Protection AG zur Verfügung gestellt. In zwei weiteren Versuchen wurde untersucht, wie sich eine wiederholte Inokulation des Nematodenparasiten auf die Populationsdynamik der Nematoden und die Ertragsstabilität von Zuckerrüben auswirkt. Ein Mikroplot Versuch wurde 2014 aufgebaut und befindet sich 2015 in der zweiten Zuckerrübenrotation (Monokultur). In einem Großversuch mit 4 Liter Töpfen wurden sukzessive vier Nematodengenerationen unter Freiland- und Gewächshausbedingungen nach wiederholter Inokulation des Nematodenparasiten separat erfasst. Bisher konnten positive Effekte von P. nishizhawae auf Zuckerrübenertrag unter Nematodenbefall nur unter bestimmten noch nicht näher eingrenzbaren Voraussetzungen beobachtet werden. Effekte auf die Populationsdynamik der Nematoden waren feststellbar aber nicht reproduzierbar.Teile der Ergebnisse wurden auf der 59. Pflanzenschutztagung, der 43. Tagung des AK Nematologie der DPG und dem 54. Jahrestreffen der Society of Nematologists in Michigan (USA) vorgestellt. Eine weitere Präsentation ist für den 18. IPPC Kongress in Berlin vorgesehen. Der wissenschaftliche Erkenntnisgewinn der Ergebnisse ist noch ausbaufähig. Zwar kann ein Einfluss von P. nishizhawae auf Wachstum von Zuckerrüben und auf Nematoden im Gesamtumfang der Versuche des Projektes festgestellt werden, jedoch sind die Effekt nicht reproduzierbar. Die fördernden und hemmenden Umweltfaktoren müssen noch näher untersucht werden. Sind die Hemmfaktoren im Feld bekannt hat das Verfahren auch ein hohes Potential für eine nachhaltige Beimpfung von degradierten Flächen, die unter hohem Nematodendruck leiden. Die Verbindung aus nematologischer Fachkompetenz am JKI und vorhandene Technik des Projektpartners schafft die Voraussetzung für eine Entwicklung, die bis zur Praxisreife gebracht werden kann.

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