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Molekularbiologische Charakterisierung MRSA

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: 2808HS032
Laufzeit: 01.01.2009 - 31.12.2009
Fördersumme: 187.589 Euro
Forschungszweck: Bestandsaufnahme & Abschätzung

Es wurden Isolate von Methicillin-resistenten S. aureus (MRSA) aus unterschiedlichen Stufen verschiedener Lebensmittelketten näher charakterisiert. In allen Stufen der Lebensmittelketten überwogen MRSA vom nutztierassoziierten Multi-Lokus-Sequenztyp (MLST) ST398 mit den spa-Typen t011 und t034. Neben der Resistenz gegen Beta-Laktam Antibiotika dominierte bei den untersuchten Isolaten die Resistenz gegen Tetrazyklin, sowie gegen Erythromycin und Clindamycin. Daneben wurden regelmäßig Resistenzen gegen Gentamicin und Kanamycin beobachtet. Die genetischen Grundlagen der Resistenz gegen die weiteren Substanzen waren variabel, allerdings trugen die ST398-Isolate alle das Gen tetM, welches die Resistenz gegen Tetrazykline vermittelt. In der Lebensmittelkette Hähnchenfleisch wurde neben dem MLST-Typen ST398 ein zweiter MLST-Typ häufig nachgewiesen (ST9, t1430). Isolate dieses Typs sind oft resistent gegen Ciprofloxacin und seltener als der ST398 resistent gegen Tetrazyklin. S. aureus dieses Typs wurden als MRSA und als Methicillin-sensible Stämme (MSSA) vereinzelt auch bei Schweinen nachgewiesen. Eine retrospektive Untersuchung von S. aureus-Isolaten vom Schwein ergab, dass MRSA vom MLST-Typ ST398 mit den spa-Typen t011 und t034 und den SCCmec-Typen III und V in Deutschland seit mindestens 2004 vorkommen. MRSA vom Typ ST398 wiesen eine sehr geringe Ausstattung mit Pathogenitätsfaktoren (Enterotoxine, Toxic Shock Syndrome Toxin (TSST), Panton-Valentine Leukozidin) auf. MRSA, die Gene tragen, die für Enterotoxine codieren, können sich jedoch genauso wie MSSA in Hackfleisch vermehren und Enterotoxin bilden. Allerdings waren solche Stämme unter den ST398 selten. Im Zuge der Untersuchungen wurden auch die Methoden zum Nachweis und zur Quantifizierung von MRSA in Lebensmitteln und auf Schlachtkörpern weiterentwickelt und eine neue Methode zum Vergleich von Isolaten mittels Pulsfeld Gelelektrophorese (PFGE) nach Verdau mit dem Restriktionsenzym cfr91 etabliert.

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