Logo des Forschungsinformationssystems Agrar und Ernährung

Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung

Informationsportal des Bundes und der Länder

Einsatz mikrobiologischer Präparate zur Regulierung von Krankheiten an Erdbeeren - Teilprojekt: Graufäule und Echter Mehltau unter besonderer Berücksichtigung möglicher Wechselwirkungen

Projekt


Förderkennzeichen: 2806OE354
Laufzeit: 15.12.2008 - 31.12.2011
Fördersumme: 184.147 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Erdbeeren gehören nach Äpfeln zu einer der bedeutendsten Obstkulturen in Deutschland. Heimische konventionell erzeugte Erdbeeren sind, im Gegensatz zu Ökoerdbeeren, von Mitte April bis Mitte November durchgängig verfügbar. Ein ähnlicher Anspruch wird seitens des Verbrauchers auch bei Öko-Erdbeeren vorausgesetzt. Daher wird die zunehmende Nachfrage an Öko-Erdbeeren momentan überwiegend durch spanische Ware abgedeckt. Deutsche Ware ist kaum verfügbar. Eine Ausdehnung der nationalen Anbaufläche blieb dennoch bislang aus. Gründe sind Probleme durch hohen Krankheitsdruck, durch mangelnde Stabilität beim Transport und durch den kurzen Angebotszeitraum. Variationen des Anbauverfahrens, bspw. der Anbau alternativer Sorten, sind nach bisherigen Erfahrungen u.a. aufgrund der spezifischen Abnehmeranforderungen nur in geringem Maße möglich. Aus diesem Grund soll im Rahmen des BÖL ein Verbund zum Ökologischen Erdbeeranbau etabliert werden, in dem verschiedene alternative Möglichkeiten zur Steigerung des ökologischen Erdbeeranbaus überprüft werden sollen. In diesem Projekt stehen mit der Graufäule (Boytritis cinerea) und der Echte Mehltau (Podospharea aphanis) zwei der bedeutendsten Blatt- und Fruchtpathogene im Erdbeeranbau, im Fokus. Gegen die genannten Schaderreger stehen im ökologischen Erdbeeranbau keine Pflanzenschutzmittel zur Verfügung. Üblich sind kulturtechnische Maßnahmen, die jedoch eine geringere Flächenproduktivität verursachen und eine Befallsfreiheit nicht garantieren. Zwar gibt es Ansätze möglicher Präparate zur Befallsreduzierung mit teils sehr unterschiedlichen Ergebnissen zur Wirksamkeit. Ebenfalls unklar ist die Auswirkung einer kombinierten Anwendung dieser Substanzen. So ist eine verbesserte Wirkung denkbar; aber auch andere Wechselwirkungen sind möglich. Die Untersuchungen teilen sich in folgende Teile: 1. Labortests: Im Rahmen von Labortests (auf Agrarplatten bzw. an Erdbeerblättern oder -blüten) sollen verschiedene Mikroorganismen auf ihre grundsätzliche Wirksamkeit überprüft werden. 2. Kompatibilitätstest: Hier wird die Hemmwirkung verschiedener formulierter Präparate (Formulierung und reisolierter Mikroorganismus) auf die mikrobiologischen Präparate überprüft werden. Auch Präparate, die primär gegen tierische Schädlinge wirken, sollen bei den Untersuchungen berücksichtigt werden. Im Anschluss werden die unter Pkt. 1 wirksamsten Präparate an der Pflanze in Kombination mit anderen Präparaten überprüft. 3. Interaktionen: Im Rahmen von Labor- und Gewächshaus soll der Einfluss der mikrobiologischen Präparate auf Begleitschaderreger überprüft werden. Geplant sind hier insbesondere die im Teilprojekt 06OE155 betrachteten Wurzelschaderreger in die Untersuchungen einzubeziehen. 4. Freilandwirksamkeit: Die wirksamsten mikrobiologischen Präparate sollen im Freiland an verschiedenen Standorten (Geisenheim, Weinsberg, Köln-Auweiler) überprüft werden. Neben den Zielschadorganismen werden auch weitere Krankheiten und Schädlinge im Vegetationsverlauf sowie im Nachernteverhalten untersucht. 5. Praxisempfehlungen: Auf Basis der o.g. Untersuchungen werden mögliche Applikationsschemata erarbeitet und an verschiedenen Standorten überprüft. Neben Ertrag und Nachernteverhalten wird der Verlauf des Schaderregerdruckes über die Vegetationsperiode hinweg untersucht.

mehr anzeigen weniger anzeigen

Fachgebiete

Erweiterte Suche