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Hochdruckbehandlung bei Fleischerzeugnissen - technologische Nutzung der Auswirkungen dieses innovativen Verfahrens auf die chemisch-physikalischen, sensorischen und mikrobiologischen Produktparameter

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: AiF 14256 N
Laufzeit: 01.01.2005 - 31.12.2007
Fördersumme: 234.100 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Der Lebensmittelmarkt fordert vermehrt Lebensmittel mit hohem Nährwert und Frischecharakter, die ohne den Einsatz von Konservierungsstoffen möglichst lange lagerfähig sind. Die Hochdruckbehandlung (HDB) ist ein Konservierungsverfahren, das ohne thermische Belastung oder Zusatzstoffe eine schonende Haltbarmachung erzielen kann. 1991 wurden in Japan, 1996 in Europa und den USA die ersten hochdruckbehandelten Produkte (Fruchtsäfte, Konfitüren, Rohschinken, Avocadozubereitung) auf dem Markt eingeführt. Die meisten Anwendungen betreffen Produkte mit niedrigem pH-Wert (Obst, Gemüse, Säfte), während die chemischphysikalischen und biochemischen Wirkungen einer Hochdruckbehandlung bei komplexen Lebensmitteln, wie Fleischerzeugnissen, bisher nur in Ansätzen untersucht wurden. Seit 1999 wird die HDB auch bei der Herstellung von Koch- und Rohschinken (ESPUÑA S.A.) sowie Gänseleberpastete eingesetzt, seit 2005 bei Rohschinken für den USA-Export auch in Deutschland (Gebrüder Abraham GmbH). Trotzdem besteht für Fleisch- und Fleischerzeugnisse noch umfangreicher Forschungsbedarf. Grundsätzlich ist festzustellen, dass die insbesondere im europäischen Handel erhältlichen hochdruckbehandelten Lebensmittel noch einen Nischenmarkt darstellen. Dies hat im Wesentlichen zwei Gründe: die unzureichende wissenschaftliche Durchdringung der Materie und die ungeklärte rechtliche Einordnung dieser Produkte (Novel Food VO). Auch deshalb sind systematische und quantifizierte Erhebungen, die die Auswirkungen der HDB auf spezielle Aspekte der Lebensmittelqualität dokumentieren, unbedingt notwendig, da solche Detailinformationen unerlässlich für eine kommerzielle Etablierung des Hochdruckverfahrens als zukunftsorientierte Technologie sind. Übergeordnetes Ziel des Forschungsvorhabens war die Erstellung einer breiten Datenbasis als Grundlage für die Einführung bzw. Etablierung der HDB von Fleischerzeugnissen in der mittelständischen Fleischwarenindustrie. Im Einzelnen beinhaltet dies die Verbesserung der mikrobiologischen, chemisch-physikalischen und sensorischen Stabilität, die Verbesserung der sensorischen Qualität und die Schaffung einer Möglichkeit, lagerfähige, nicht thermisch behandelte Fleischerzeugnisse herzustellen. Diese Ziele sollten an Produkten aus den Klassen Rohwurst, Brühwurst, Rohpökelware und Rohstoffe überprüft werden.

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