Logo des Forschungsinformationssystems Agrar und Ernährung

Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung

Informationsportal des Bundes und der Länder

Fraktionierung von Proteinen aus Molke mit adsorptiven Membranen

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zum Forschungsziel 'Ernährung und Verbraucherschutz'. Welche Förderer sind dazu aktiv? Welche Teilziele gibt es dazu? Schauen Sie nach:
Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: AiF 16540 N
Laufzeit: 01.01.2010 - 31.12.2012
Fördersumme: 327.100 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Die Fraktionierung und Isolierung biologisch aktiver Proteine und Peptide aus komplexen Rohstoffen wie Milch oder Molke ist eine wesentliche Voraussetzung für deren innovativen Einsatz, entweder aus Sicht der Biofunktionalität oder zur Gestaltung neuartiger Strukturen. Auf Grund der unterschiedlichen Ladungen einzelner Proteine und Peptide, bedingt durch deren unterschiedliche Zusammensetzung an Aminosäuren, kommt besonders die Ionenaustauschchromatographie (IEC) für deren Aufreinigung in Frage. Chromatographische Prozesse sind kostenintensiv, werden auf Grund höherer Wertschöpfung in der Pharmaindustrie aber dennoch als unit-operation eingesetzt. Die hohen Kosten resultieren daraus, dass herkömmliche Chromatographieprozesse langsamen intrapartikulären Diffusionsvorgängen der Moleküle in die Gelkügelchen der Chromatographiesäulen unterliegen. Die hocheffizienten und sehr spezifisch wirkenden, aber dichten Gelpackungen erzeugen erhebliche Gegendrücke, welche hohe Ansprüche an die Anlagen stellen. Ein Einsatz dieser Chromatographieverfahren in der Lebensmittelindustrie ergibt neben ökonomischen Problemen deshalb oft zu geringe Durchsätze und zu langsame Prozessgeschwindigkeiten. Bei dem Mitte der 90er Jahre entwickelten Verfahren der Membran-Adsorptions-Chromatographie (MAC) werden die Bindungsstellen der IEC an Stelle der Gelkügelchen auf Membranen bzw. in die Membranporen von Mikrofiltrationsmembranen gekoppelt. Diese Hochdurchsatz- Chromatographie-Methode bietet eine Reihe von entscheidenden Vorteilen gegenüber konventionellen Chromatographiesäulen, insbesondere wesentlich höhere Flussraten und geringere Gegendrücke, was einen ökonomischen Einsatz in der Aufreinigung relevanter Biomoleküle aus Lebensmitteln ermöglichen könnte. Dennoch ist diese Technologie in der Lebensmittelbranche noch kaum beachtet. Systematische wissenschaftliche Untersuchungen zu ihrem Einsatz bei Lebensmitteln unter industrierelevanten Bedingungen stehen noch aus. Eine Reihe von Inhaltsstoffen aus Molke (Laktoferrin, Immunglobuline, α-Laktalbumin (α-La), - Laktoglobulin (-Lg) oder Caseinomakropeptid stellen auf Grund ihrer biofunktionellen Eigenschaften interessante Ziele zur Aufreinigung dar. Die Wertigkeit hochreiner Einzelfraktionen liegt über der von Standardmolkenproteinprodukten. Molke wird zurzeit überwiegend zu flüssigem WPC, WPI und Molkenpulver weiterverarbeitet. Süß- bzw. Sauermolke fallen bei der Herstellung von Käse oder Quark sowie bei der KaseinproAiF 16540 N 2 duktion an (gesamt 11 Mio. t in 2006). Die Fraktionierung einzelner Proteinfraktionen erfolgt häufig über aufwändige Prozesskaskaden (Membrantrenntechnik, Fällungsreaktionen, thermisches Koagulieren oder Zentrifugation). Oft kann kein natives Endprodukt hergestellt werden, so dass die angestrebte biologische Aktivität nicht mehr gegeben ist. Dementsprechend besteht Interesse der Industrie an neuartigen Fraktionierungsmethoden mit reduzierter Gesamtprozesszahl und guter Skalierbarkeit. Ziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung und Optimierung eines neuen analytischen Verfahrens zur membranbasierten chromatographischen Fraktionierung relevanter Proteinfraktionen aus Sauer- und Süßmolke.

mehr anzeigen weniger anzeigen

Fachgebiete

Erweiterte Suche