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Optimierung der Ultrafiltrationsleistung sowie Verbesserung der mikrobiologischen Qualität bei der Herstellung von Molkekonzentraten durch vorgeschaltete Mikrofiltration (MF)

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: AiF 16300 N
Laufzeit: 01.01.2010 - 31.12.2012
Fördersumme: 299.950 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Süß- bzw. Sauermolken, die bei der Herstellung von Käse oder Quark sowie der Kaseinproduktion anfallen, werden häufig zu flüssigem WPC und Molkenpulver weiterverarbeitet. Da manche Süß-, besonders aber Sauermolken, schlecht filtrierbar sind, müssen zu deren Konzentration mittels Ultrafiltration (UF) große Membranflächen eingesetzt werden und/oder eine prozesstechnisch aufwändige Vorbehandlung erfolgen, was die Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens stark beeinträchtigt. Ein Erhitzungsschritt zur Keiminaktivierung wird auf Grund des damit einhergehenden weiteren Fluxabfalls vermieden, so dass die Molkenkonzentrate häufig einen erhöhten Gehalt an vegetativen Keimen und Sporen aufweisen, was bei der Weiterverarbeitung bzw. dem Einsatz der WPC in anderen Produkten zu hygienischen Problemen führt. Limitierend für eine in der industriellen Praxis einfach integrierbare Vorbehandlung zur Fluxsteigerung bei der UF von Süß- und Sauermolke ist bislang das mangelnde Verständnis der Foulingmechanismen. Weder für Süß- noch für Sauermolke existieren Untersuchungen, die ursächliche und mechanistische Rückschlüsse auf den Foulingverlauf und (auch unter Berücksichtigung der inhomogenen Filtrationsbedingungen bzw. des Druckverlaufes entlang der Membran) die entstehende Deckschichtstruktur unter Einbeziehung aller relevanten Molkebestandteile (z.B. Lipoproteine, Molkenproteine, Salze) erlauben. Bisherige Untersuchungen beschränken sich meist auf einzelne Substanzen, ohne deren Interaktionen mit- und untereinander zu berücksichtigen. Für die Filtration von Rinderserumalbumin gibt es Hinweise, dass es Proteinaggregate sind, die sich auf der Membran ablagern und durch die Exposition von reaktiven Gruppen das weitere Membranfouling katalysieren. Es ist zu erwarten, dass auf Grund eines ähnlichen Molekülaufbaus dieser Foulingmechanismus auch für weitere Molkenbestandteile gilt. Ziel muss es daher sein, die foulingrelevanten Stoffe bzw. Stoffgruppen in Süß-/Sauermolke zu identifizieren und diese vor der UF gezielt abzutrennen, um weitere Foulingschritte zu verhindern. Gerade Proteinaggregate als Fouling- Initiatoren könnten durch eine Vorfiltration mittels Mikrofiltration (MF) gezielt und ohne weitere chemische, thermische oder enzymatische Vorbehandlung abgetrennt werden. Durch eine solche Vorfiltration ergibt sich zusätzlich zur Steigerung des UF-Flux eine deutliche Keimreduktion ähnlich wie bei der Herstellung von ESL-Milch. Bislang existieren jedoch nur wenige und zudem widersprüchliche Untersuchungen zum Einfluss AiF 16300 N 2 von Membrancharakteristika (Porengrößen), Prozessparametern oder Produkteigenschaften (Zusammensetzung der Süß- bzw. Sauermolke; Keimgehalt und -art) bei der MF von Molke auf die Selektivität und Effizienz der Abtrennung von Mikroorganismen und Sporen einerseits sowie Proteinaggregaten anderseits. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, Süß- und Sauermolke mittels Mikrofiltration vorzufiltrieren, um eine deutlich verbesserte Filtrationsleistung bei der Ultrafiltration ohne eine nachteilige Beeinflussung wertgebender Inhaltsstoffe bei gleichzeitig verbesserter mikrobiologischer Qualität zu erreichen.

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