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Aufbau eines bundesweiten Berater-Praxis-Netzwerkes zum Wissensaustausch und Methodenabgleich für die Bereiche Betriebsvergleich (BV) und Betriebszweigauswertung (BZA)

Projekt


Förderkennzeichen: 2806OE231
Laufzeit: 01.09.2007 - 31.05.2010
Fördersumme: 681.345 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Der Biomarkt boomt mit hohem Umsatzzuwachs. Ähnliche Entwicklungen sind für die folgenden Jahre vorausgesagt. Deutsche Öko-Erzeuger profitieren jedoch nicht in wünschenswertem Maße an dieser Entwicklung. Ein Großteil der vermarkteten Produkte bzw. zumindest der Rohstoffe werden derzeit importiert, da die inländische Produktion die Nachfrage nicht decken bzw. nicht zu den geforderten Konditionen anbieten kann. Die Wirtschaftsweise des inländischen ökologischen Landbaus kann nur so erfolgreich sein, wie die Betriebe auch nachhaltig wirtschaftlich erfolgreich sind. Für eine objektivere Beurteilung des wirtschaftlichen Erfolges ist das Vorhandensein von Vergleichszahlen von ausschlaggebender Bedeutung, um einschätzen und beurteilen zu können, ob die Marktpreise auch tatsächlich die Vollkosten decken. Die Herleitung dieser Vergleichs- oder Kenndaten erfordert eine einheitliche Methodik, die von der Beratung und den Betrieben beherrscht werden muss. Im Berater-Praxis-Netzwerk (BPN) I (03OE495) wurden vier Arbeitskreise installiert, welche die Methoden Betriebsvergleich (BV) und Betriebszweigauswertung (BZA Schwein, Geflügel, Milchvieh) entwickelt haben und innerhalb von Beratungsorganisationen eingeführt haben. Ausreichend umfangreiche betriebswirtschaftliche Auswertungen der Betriebszweige gibt es bislang nicht. Im Vorhaben sollen nun die bestehenden Methoden und Instrumente anwenderfreundlich weiterentwickelt und weitere Berater geschult werden. Zwei neue Arbeitskreise sollen nach dem analogen Muster (AK Ackerbau und AK Gemüsebau) entstehen, Methoden und Instrumente entwickelt und Berater fortgebildet werden. Die wesentlichen Kennzahlen der Betriebszweige bzw. Betriebsvergleiche sollen für weniger erfolgreiche, durchschnittliche und erfolgreiche Betriebe entwickelt werden, an denen sich reale Betriebe messen können (Benchmarking). Im Rahmen des Projektes sollen bestehende Praxisnetzwerke ausgebaut werden und neue entstehen, in denen verschiedene Berater bzw. Institutionen in der Beratung länderübergreifend Zahlen aus dem ökologischen Landbau zusammentragen und verknüpfen. In den Arbeitskreisen sollen engagierte Praktiker ihre Erfahrungen austauschen und mit Unterstützung durch Beratung und Wissenschaft an der Weiterentwicklung ihrer Betriebe und Betriebszweige arbeiten. Im Besonderen sollen Daten zu Arbeitswirtschaft und in den Tier-Arbeitskreisen Daten zum Gesundheitsmanagement herausgearbeitet werden. Daraus sollen Managementhilfen für die Bereiche Arbeitswirtschaft und Gesundheitsmanagement auf betrieblicher Ebene entwickelt werden. Zielgruppen des Vorhabens sind Biobetriebe, Beratung und Wissenschaft. Das Vorhaben soll dazu beitragen, dass die bestehende Datengrundlage über spezielle Betriebszweige des ökologischen Landbaus vertieft und verbessert (Milchvieh, Schweine, Geflügel) bzw. eine Datengrundlage weitgehend neu geschaffen wird (Ackerbau, Gemüsebau) sowie die Voraussetzungen für eine weitere Verbreitung und Nutzung der Methode des Betriebsvergleichs (BV) sowie der Betriebszweiganalyse (BZA) erarbeitet werden. Schwerpunkt des Forschungsvorhabens soll die Bearbeitung folgender Ziele darstellen: - Ausweitung der BZA-Methodik auf weitere Produktionsbereiche; - Stärkung und Ausbau des horizontalen und vertikalen bundesweiten Beraternetzwerks; - Förderung und Vernetzung von engagierten Praxisbetrieben; - Weiterentwicklung bzw. Erarbeitung einheitlicher Betriebszweigauswertungen bzw. eines Gesamtbetriebsvergleiches; - Einführung und Etablierung eines bundesweiten horizontalen und vertikalen Betriebszweigvergleiches; - Bereitstellung von repräsentativen Vergleichszahlen für die untersuchten Betriebszweige; - Darstellung der Arbeit, Methode und Ergebnisse des Projektes in regionalen öffentlichen Tagesseminaren; - Verbesserung der Wirtschaftlichkeit in deutschen Öko-Erzeugerbetrieben; - Erzeugung von Transparenz in der Entwicklung ökologisch wirtschaftender Betriebe bzw. auf dem Markt für ökologisch erzeugte Rohstoffe; - Identifizierung von Schwachstellen und Formulierung von Forschungsbedarf.

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