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Erfassung und Dokumentation genetischer Ressourcen der Schwarz-Pappel (Populus nigra) in Deutschland

Projekt

Produktionsverfahren

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Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: 05BE002
Laufzeit: 28.07.2005 - 27.07.2007
Forschungszweck: Bestandsaufnahme & Abschätzung

Aufgrund des hohen Gefährdungsgrades der Schwarz-Pappel (Populus nigra) wurde von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung das Vorhaben in Auftrag gegeben, die genetischen Ressourcen der Schwarz-Pappel in Deutschland nach einheitlichen Kriterien und Methoden zu erfassen, zu charakterisieren und zu dokumentieren. Im Rahmen des Projektes wurden bundesweit erhaltungswürdige Schwarz-Pappel-Ressourcen kartiert und hinsichtlich ihrem Grad der Erhaltungswürdigkeit und Erhaltungsdringlichkeit bewertet, nach verschiedenen Parametern charakterisiert, in einer zentralen Datenbank erfasst und bundesweit kartografisch dargestellt. Zur Umsetzung dieser Zielstellung wurde eine einheitliche Kartieranleitung, eine Datenbank sowie Auswerteroutinen entwickelt, die künftig auch für andere Baumarten genutzt werden können. Insgesamt wurden im Rahmen des Projektes 44.463 Schwarz-Pappeln in 283 Vorkommen nachgewiesen. Erwartungsgemäß bildeten die Auengebiete größerer Flussläufe den Verbreitungsschwerpunkt. So befinden sich die stammzahlreichsten Vorkommen entlang der unteren Oder, der mittleren Elbe und des oberen Rheins. Deutschlandweit wachsen die meisten Schwarz-Pappeln im Wuchsgebiet Oberrheinisches Tiefland und Rhein-Main-Ebene. Hier sind ca. 11.700 Exemplare auf 66 Vorkommen verteilt. Die Vorkommen der Schwarz-Pappel besitzen bundesweit eine Durchschnittsfläche von 38 ha sowie eine durchschnittliche Baumzahl je Vorkommen von 157 Individuen. 196 Vorkommen verfügen über eine sehr homogene Altersstruktur mit zumeist fehlender Verjüngung. Mehr als die Hälfte der Schwarz-Pappel-Vorkommen befinden sich in FFH-Gebieten. Die mit Hilfe geografischer Informationssysteme lokalisierten Verbreitungsschwerpunkte mit einer hohen natürlichen in-situ-Erhaltungsfähigkeit (Verknüpfung von Populationsgröße, Altersstruktur und Vitalität) liegen an der Elbe und Oder, im oberrheinischen Tiefland sowie in Ostbayern und Thüringen. Weniger die Anzahl der Baumindividuen oder Vorkommen als vielmehr das geringe natürliche Verjüngungspotenzial, die Überalterung in Verbindung mit abnehmender Vitalität fordern zu Erhaltungsmaßnahmen heraus. Aus bundesdeutscher Sicht sollten langfristig vier Zentren mit ihren Hauptpopulationen gesichert und mit Monitoringmaßnahmen überwacht werden. Generhaltungsmaßnahmen sollten sich prioritär auf den oberen Flusslauf der Elbe (Sachsen), Thüringen sowie auf den mittleren Flusslauf des Rheins (Rheinland-Pfalz; ggf. nördlich Baden-Württemberg) konzentrieren. Genetische Analysen mit Isoenzymmarkern an ausgewählten Populationen ermöglichten die Absicherung der taxonomischen Zuordnung sowie die erste Bewertung zur genetischen Vielfalt der Populationen. Darüber hinaus gibt der Projektbericht Empfehlungen zu weiteren Erhebungen, zu Maßnahmen zur Erhaltung sowie zum Monitoring und zu künftigen Forschungsschwerpunkten.

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