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Verbundprojekt: Erforschung des Wirkungsspektrums alternativer Rezepturen für die Apfelschorfbekämpfung über Behandlungen des Falllaubes zur Entwicklung effizienter Präparate

Projekt


Förderkennzeichen: 2809OE037
Laufzeit: 19.10.2010 - 31.12.2013
Fördersumme: 118.852 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Im Rahmen dieses Verbundvorhabens steht der Apfelschorf (Venturia inaequalis), genauer die Überwinterungsphase des Erregers, im Vordergrund. Überwinterungsquartier ist hauptsächlich das Falllaub. Ziel dieses Vorhabens ist es, neue Substanzen oder Verfahren zu finden, die zu einer Verringerung des Infektionsdruckes im Frühjahr durch eine verminderte Sporulation ausgehend vom Falllaub führen. Dies kann zum einen durch eine direkte fungizide Wirkung auf den Schorfpilz selbst bzw. durch Förderung der mikrobiellen Konkurrenz, zum anderen durch eine indirekte Wirkung mittels Förderung der Attraktivität der behandelten Blätter für Regenwürmer durch Optimierung der Extrakte erfolgen. Die Untersuchungen sollen unter Federführung des JKI Dossenheim (Institut für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau) durchgeführt werden. Verbundpartner ist die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg. In der Saison 2010 / 2011 stehen zunächst ein Hefeextrakt, TSB (ein soja-haltiges Medium) und verschiedene Pflanzenextrakte im Fokus. In einem ersten Schritt werden im Freiland gesammelte und mit Apfelschorf befallene Blätter ins Freiland verbracht (einmal mit und einmal ohne Bodenkontakt) und dort in regelmäßigen Abständen mittels Sprühapplikation behandelt. Durch regelmäßige Blattproben und Bonituren werden Askosporenpotential und Abbaurate der Blätter erfasst. Zusätzlich soll die mikrobiologische Besiedlung bei Kontakt der Blätter mit dem Boden untersucht und durch Einbeziehung der Witterungsdaten einer vorhandenen Wetterstation (Bodentemperatur) Aussagen zu optimalen Einsatzzeitpunkten der Präparate zur Regenwurmförderung erarbeitet werden. Parallel zu den Freilanduntersuchungen sollen verschiedene Pflanzenextrakte extrahiert, fraktioniert und in Substanzklassen getrennt werden. Mittels Konidienkeimtest sollen die Fraktionen auf ihre Schorfwirkung getestet werden. In 2012 ist vorgesehen, die Kombination wirksamer Fraktionen im Konidienkeimtest zu überprüfen. Im folgenden Winter sollen die wirksamsten Fraktionen und deren Kombination im Freiland nach dem o.g. Schema getestet werden. Das TSB und das Hefeextrakt sollen ebenfalls fraktioniert werden. Allerdings steht dabei nicht die Untersuchung der direkten Wirkung über einen Konidienkeimtest, sondern der fördernde Einfluss auf Laub-zersetzende Mikroorganismen im Vordergrund. Auch hier ist in 2012 eine Überprüfung im Freiland vorgesehen. Zusätzlich soll die Mikrobenzusammensetzung charakterisiert (Identifikation von Leitorganismen) und der Wirkmechanismus untersucht werden. Ziel ist es, Öko-richtlinienkonforme Substanzen zu identifizieren, die zu einer Reduzierung des Apfelschorfdruckes führen.

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