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Einsatz mikrobiologischer Präparate zur Regulierung des Erdbeerblütenstecher und von Schaderregern an Erdbeere, Teilprojekt: Regulierung bodenbürtiger Krankheitserrerger

Projekt


Förderkennzeichen: 2811NA012
Laufzeit: 01.01.2012 - 31.12.2013
Fördersumme: 170.714 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Der Erdbeeranbau stellt in Deutschland eine der bedeutendsten Beerenobstkulturen dar. Allerdings stellt die Erdbeere auch durch ihre leichte Verderblichkeit und ihre Krankheitsanfälligkeit sowohl bei ökologischer als auch bei anderen nachhaltigen Anbauweisen den Produzenten zunehmend vor eine Herausforderung. Insbesondere die Graufäule (Boytritis cinerea), der Echte Mehltau (Podosphaera aphanis) die bodenbürtigen Krankheitserreger Verticillium dahliae und Phytophthora cactorum sowie der Erdbeerblütenstecher (Anthonomus rubi) können im praktischen Anbau zu erheblichen Ertragseinbußen, zu einem deutlich verkürzten Angebotszeitraum und zu einer schlechten Produktqualität führen. Daneben hemmt diese Situation eine Ausdehnung der nationalen Produktion. Vor diesem Hintergrund wurde Ende 2008 ein Verbundvorhaben initiiert, das sich diesen Pathogenen widmet. Im Rahmen der bisherigen Aktivitäten konnten einige vielversprechende Ansätze erarbeitet werden. Diese werden im Rahmen der Verlängerung aufgegriffen und wie folgt weiterverfolgt: 1. Nachweis von V. dahliae im Boden: Im Rahmen der bisherigen Untersuchungen zu V. dahliae zeigten die Versuchspflanzen verbundübergreifend trotz nachgewiesener hoher Mikrosklerotienbelastung des Bodens in verschiedenen Versuchen keine Symptome. Die Ursachenforschung ergab ein Defizit bei dem Nachweisverfahren, das keine Unterscheidung der Mikrosklerotien von V. dahliae und dem für Erdbeeren apathogenen V. longisporum im Boden zulässt. Hier soll mit Hilfe spezifischer Primer ein Nachweis auf Artebene etabliert werden. 2. Wirkung der Antagonisten; Zur Bewertung der nachhaltigen Wirkung der Antagonisten soll das Verhalten der Mikroorganismen und der Pathogene im System durch die Verwendung von Selektivmedien und über quantitative Echtzeit-PCR über die Vegetationszeit bewertet werden. 3. Regulierung von V. dahliae: Aufgrund der Mikrosklerotienproblematik sollen die Versuche zum Einfluss verschiedener Antagonisten und deren Kombination intensiviert werden. Neben der Fortführung bereits etablierter Laborversuche sollen Freilandversuche mit definierten Mikrosklerotienkonzentrationen im Boden durchgeführt werden. Auch die Möglichkeiten von Biofumigation und Solarisation sollen eruiert werden. 4. Kompatibilitätstest: Die Kompatibilitätstest sollen auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel, die im Erdbeeranbau eingesetzt werden, ausgeweitet werden. Hintergrund ist die Frage, ob die Präparate Einfluss auf Keimung und Entwicklung der Antagonisten haben. 5. Applikationsversuche: Im Rahmen der Untersuchungen sollen auf einer Sprühapplikationsstrecke Versuche zur optimalen Applikation der Antagonisten durchgeführt werden (z.B. Aufwandmenge, Tröpfchengröße, Tröpfchenspektrum, Geschwindigkeit). 6. Überprüfung der Wirksamkeit in Erdbeerkulturen: Die laufenden Untersuchungen zur Wirksamkeit gegenüber V. dahliae und P. cactorum sollen fortgesetzt werden. Aufgrund der langen Inkubationszeit soll neben der visuellen Bonitur ein molekularbiologsicher Nachweis in die Versuchsauswertung einbezogen werden. Die Laborversuche und die Untersuchungen mit getopften Pflanzen unter kontrollierten Bedingungen sollen fortgesetzt werden. Lange Standzeiten der Versuche führten zu Verzögerungen, die im Rahmen der Laufzeitverlängerung aufgeholt werden sollen. 7. Praxisversuche: In Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Erdbeeranbau beim Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen sollen integriert und biologisch wirtschaftende Betriebe identifiziert werden, auf denen Freilandversuche zur Regulierung der genannten Schaderreger durchgeführt werden sollen. Zudem werden im Rahmen der projektbegleitenden Arbeitsgruppe geeignete Praxisschläge bei den Partnern identifiziert, um die Versuche zu ergänzen.

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