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Analyse und Bewertung zu Stand und Entwicklungsmöglichkeiten von Futterbau und Tierernährung im ökologischen Landbau - Themenbezogenes Netzwerk Tierernährung im Ökologischen Landbau

Projekt


Förderkennzeichen: 2803OE475F
Laufzeit: 01.01.2006 - 30.04.2008
Fördersumme: 58.180 Euro
Forschungszweck: Grundlagenforschung

Das Konzept des ökologischen Landbaus ist auf europäischer Ebene durch die Verordnung 2092/91 beschrieben und abgesichert. Für den Bereich Futterbau und tierische Erzeugnisse gilt, dass ab August 2005 konventionell erzeugtes Futter im Ökolandbau grundsätzlich nicht mehr eingesetzt werden darf. Diese Vorgaben erfordern auf den Praxisbetrieben des ökologischen Landbaus eine Umgestaltung der Bereiche Futterwirtschaft und Tierernährung. Ziel des Vorhabens ist es, den Stand und die Entwicklungsperspektiven der Futterwirtschaft und Tierernährung unter den Bedingungen des ökologischen Landbaus zu analysieren und zu bewerten. Zunächst wird die praxisrelevante Literatur ausgewertet; parallel werden Experten aus Praxis, Beratung und Wissenschaft gezielt zur Thematik (Schwachstellenanalytik) befragt. Projektbegleitend wird eine Steuerungsgruppe unter Beteiligung des Projektnehmers, der GS-BÖL und externen Experten eingerichtet. Die Steuerungsgruppe wird beratend an der Ausarbeitung der Schwachstellen-analyse mitwirken und die Ziele des geplanten Workshops formulieren. Kernstück des Vorhabens bildet ein eintägiger Workshop. Dabei werden drei Arbeitsgruppen eingerichtet, und zwar jeweils eine Gruppe für die Tierarten Rind, Schwein und Geflügel. Die Arbeitsgruppen werden von Fachvertretern geleitet, die hierfür im Vorfeld von der Steuerungsgruppe ausgewählt werden. Insgesamt sollen der künftige Handlungs- und Forschungsbedarf abgeleitet und die Grundlagen für die Etablierung eines themenbezogenen Netzwerkes 'Tierernährung im Ökologischen Landbau“' geschaffen werden. Von der ab August 2005 in Kraft tretenden EU-Verordnung 2092/21 ausgehend, diente der Workshop unter Beteiligung von Praktikern, Beratern, Vertretern der Futterwirtschaft und der Wissenschaft zur Beschreibung des Ist-Zustands sowie der Ermittlung des Handlungs- und Forschungsbedarfs auf dem Gebiet des Futterbaus und der Tierernährung im Ökolandbau. Es wurden eine umfangreiche Literaturauswertung zur '100% Biofütterung' bei Geflügel, Schweinen und Rindern vorgelegt und Informationen zu abgeschlossenen und laufenden Forschungsprojekten gegeben. In drei Arbeitsgruppen wurden spezielle Fragen der Geflügel-, Schwein- und Rinderfütterung beraten. Die im Ökolandbau bewirtschaftungsbedingt artenreicheren Grünlandbestände und die grundsätzlich faserreichere Ernährung monogastrischer Nutztiere erfordern erweiterte laboranalytische und verdauungsphysiologische Untersuchungen zur Futterbewertung unter besonderer Berücksichtigung der intestinalen Mikrobiologie hinsichtlich Nährstoffverwertung, insbesondere Aminosäuren, Immunfunktion und Infektionsgeschehen. Tiergenotyp-Futter-Interaktionen sind noch weitgehend unbekannt, müssten aber zwecks Nutzung geeigneter Nutztierherkünfte im Ökolandbau näher untersucht werden. Möglichkeiten der Futtertechnologie zur Futteraufwertung sind zu prüfen. Zusammenhänge zwischen Fütterung und Produktqualität können mit noch zu begründenden Kriterien stärker herausgestellt werden. Eine hinreichend effiziente 100%-Biofütterung von Aufzuchtferkeln ist bislang ungelöst. Für Auslauf- und Freilandhaltung von Geflügel und Schweinen sollten Cafeteria-Systeme weiterentwickelt werden. Unvermeidbare Stickstoffausscheidungen der Nutztiere müssen hinsichtlich Düngungsmanagement und betrieblicher Stickstoffeffizienz optimiert werden.

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