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Abschätzung des Vektorspektrums für die Übertragung/Verbreitung von West-Nil-Virus (WNV) und Rifttal-Fieber-Virus (RVF)

Projekt

Klimawandel

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Klimawandel


Förderkennzeichen: 2810HS022
Laufzeit: 01.06.2011 - 31.01.2014
Fördersumme: 573.394 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Das erstmalige Auftreten der Blauzungenkrankheit 2006 in Deutschland hat gezeigt, dass keinerlei Kenntnisse über mögliche Vektoren (stechende Insekten) und deren Habitate in Deutschland und damit mögliche Bekämpfungsverfahren vorlagen. Vor dem Hintergrund der Klimaerwärmung und der von Vektoren übertragenen Blauzungenkrankheit muss damit gerechnet werden, dass weitere vektorübertragene Tierseuchen in Deutschland auftreten. Dazu zählen unter anderem die anzeigepflichtigen Tierseuchen West-Nil-Fieber (WNV) und Rifttalfieber (RVF). Die auch für den Menschen eine Gefahr darstellen. 2010 gab es in Nordgriechenland, Rumänien und Russland Krankheitsfälle beim Menschen auch mit Todesfolge. Hauptwirte für das WNV sind Vögel, aber auch der Mensch und Pferde können infiziert werden. Antikörper gegen WNV sind bei Zugvögeln in Deutschland bereits nachgewiesen worden. Über die Vektorkompetenzen der europäischen Stechmückenarten für WNV liegen kaum Erfahrungen und wissenschaftliche Untersuchungen vor. Vergleichbares gilt für das RVF, dessen Hauptwirt Wiederkäuer sind. Auch hier wird der Erreger über blutsaugende Insekten übertragen. RVF war lange auf Ost- und Südafrika beschränkt, doch da in den letzten Jahren mehrere Ausbrüche aus Ägypten und der arabischen Halbinsel gemeldet wurden, ist von einer weiteren Ausbreitung auszugehen und ein Sprung nach Europa nicht ausgeschlossen. Um das Risiko abschätzen zu können, welche einheimischen Stechmückenarten wo unter welchen Bedingungen das WNV und das RVF übertragen könnten, sind Daten zur Verbreitung potenzieller Vektoren sowie deren Kompetenz erforderlich. Zur geographischen Erfassung der aktuellen Verbreitung potenzieller Vektoren in Deutschland sind diese über Stechmückenfallen zu fangen. Die in Frage kommenden Spezies sind zu differenzieren bzw. klassifizieren, ihre geographische Verteilung, ihre Anzahl, ihre Populationsdynamik sowie die Virusverbreitung festzustellen. Des Weiteren sollten mutmaßliche Vektoren angezüchtet und anschließend dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) für Infektionsversuche zur Verfügung gestellt werden. Die Untersuchungen sind notwendig, um im nationalen Bereich einerseits Bekämpfungsmaßnahmen einleiten sowie Vektorkompetenzanalysen durchführen zu können.

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