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Populationszucht auf Anpassungsfähigkeit durch Diversität und partizipative on-farm Selektion am Beispiel Winterweizen

Projekt


Förderkennzeichen: 2810OE082
Laufzeit: 01.07.2011 - 28.02.2014
Fördersumme: 168.698 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Ziel des Vorhabens ist die Bereitstellung von hochwertigen, genetisch vielfältigen und an unterschiedliche Bedingungen prä-adaptierte Winterweizenpopulationen. Sie sollen als Ausgangsmaterial für eine partizipative Selektion lokal angepasster „Conservation Varieties“ und für die Selektion neuer, an die Bedingungen des Ökoanbaus angepasste Sorten dienen. Zweites Ziel ist es, den Einfluss natürlicher Selektion auf einen Weizenevolutionsramsch zu dokumentieren. Hierzu soll ein Evolutionsramsch an fünf Standorten on-farm der natürlichen Selektion ausgesetzt werden, um exemplarisch zu überprüfen, wie gut sich eine vielfältige Weizenpopulation an neue Umwelten adaptieren kann und somit zur Erzeugung von „Conservation Varieties“ bzw. als Zuchtmaterial für lokal angepasste Sorten geeignet ist. Es sollen Kriterien, mit denen die teilnehmenden Landwirte die Populationen beurteilen, festgelegt werden. Insgesamt 14 Evolutionsramsche, die seit 6 Jahren in Witzenhausen unter verschiedenen Bedingungen evolvieren (ökologisch, konventionell, mit und ohne mechanische Beikrautregulierung) werden auf Unterschiede in Eignung für Mischanbau, Nährstoffaneignungsvermögen, Konkurrenzkraft, Krankheitsresistenz und Backqualität untersucht. Im Rahmen des Vorhabens werden somit Möglichkeiten für die Etablierung von „Conservation Varieties“ unter deutschen Bedingungen untersucht. Die Evolutionsramsche werden als Ausgangsmaterial für die Selektion von lokal angepassten Linien dienen. Zusätzlich können die Populationen auch für die Entwicklung von modernen Landrassen genutzt werden. Es soll interessierten Landwirten das Material zur eigenständigen Weiterentwicklung und Konservierung zur Verfügung gestellt werden. Die Evolutionsramsche, die 2012/2013 in der F12 sein werden, stellen zusammen mit den dann auf sehr unterschiedlichen Standorten geführten Populationen eine Basis für weitere populationsgenetische und evolutionsbiologische Grundlagenforschung dar. Im AP1 wird die Anpassungsfähigkeit der CCA Population an neue Bedingungen der ökologischen Landwirtschaft geprüft. Die CCAs werden auf Standorten in Baden-Württemberg, Franken und Hessen in landwirtschaftlichen Betrieben angebaut und bonitiert (Auflauf, Auswinterung, Beikrautbesatz, Bestandsentwicklung, Krankheiten, Ährenlänge, Begrannung, Halmlänge, durchschnittliche Einzelährenerträge, Proteingehalt, Fallzahl und weitere Backparameter). Zusätzlich werden in zwei Jahren die CCA in einem Exaktversuch (vierfach wiederholt) angebaut und die oben erwähnten Parameter ermittelt. Auf den landwirtschaftlichen Betrieben werden 2012 und 2013 Feldtage für interessierte Landwirte durchgeführt. In AP 2 wird der Einfluss der Anbaugeschichte auf wichtige Populationseigenschaften untersucht. Zur Ermittlung des Nährstoffaneignungsvermögens wird an zwölf CC Populationen (sechs unter ökologischen, sechs unter konventionellen Bedingungen nachgebaut) die Nmin Verfügbarkeit im Boden und die N-Aufnahme der Pflanzen bestimmt. An drei Populationen wird ihre Eignung für den Anbau im Lebendmulchsystem mit Weißklee geprüft. Im AP 3 erfolgt die Weiterführung der CC Populationen zur Bereitstellung für interessierte Landwirte.

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