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Untersuchungen zu Form, Fläche und Tiefe von Wasserbecken in der Nerzhaltung

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: 2803HS061
Laufzeit: 01.03.2007 - 28.02.2010
Fördersumme: 383.870 Euro
Forschungszweck: Grundlagenforschung

Aus zahlreichen Publikationen ist bekannt, dass amerikanische Nerze (Neovison vison) in freier Wildbahn die Nähe zu Gewässern bevorzugen. In der bisherigen kommerziellen Nerzhaltung wird dem Bedürfnis der Nerze nach offenen Wasserflächen, die zum Schwimmen geeignet sind, keine Rechnung getragen. Ab Dezember 2016 müssen Haltungseinrichtungen für Nerze gemäß den Vorgaben der Tierschutz-Nutztierhaltungs-Verordnung (TierSchNutztV) unter anderem mit einem mit Wasser gefüllten Schwimmbecken mit einer Oberfläche von mindestens 1 qm und einer Wassertiefe von mindestens 30 cm ausgestattet sein. Ziel des Projektes war es, Wasserbecken zu entwickeln, die es den Tieren erlauben, ihre natürlichen Bedürfnisse hinsichtlich Wasser zu befriedigen und die zudem geeignet sind, in der kommerziellen Nerzhaltung zum Einsatz zu kommen. Das Versuchsdesign gliederte sich in drei Teile. Teil I diente der grundsätzlichen Fragestellung, welche Variante der angebotenen Wasserflächen in seminatürlicher Umgebung bevorzugt von den Tieren aufgesucht wird. In Teil II und III wurden dann die gewonnen Erkenntnisse aus Teil I auf ein Haltungssystem übertragen, das den Vorgaben der TierSchNutztV entsprach. Teil II befasste sich mit der Beobachtung der Nerze während der Aufzucht (Geburt bis Absetzen), Teil III beinhaltete den Zeitraum vom Absetzen bis zur Pelzung der Tiere. Unter seminatürlichen Bedingungen (Teil I) wurden die Wasserbecken gerne und ausgiebig, sowie unabhängig von der Jahreszeit genutzt. Dabei wurde ein Becken mit einer Wassertiefe von 30 cm bevorzugt. Dies entspricht den Vorgaben der TierSchNutztV. Die Ergebnisse aus Teil I führten zum Bau einer TierSchNutztV-konformen Voliere, die mit einer 50 cm breiten, 1 m langen und 30 cm tiefen Wasserrinne ausgestattet war. Die Auf-zucht der Neugeborenen (Teil II) in diesen Volieren verlief komplikationslos. Die Muttertiere hielten sich in den ersten Wochen nach der Geburt überwiegend in den Wohnboxen mit ihren Jungtieren auf. Die Aufenthalte der Muttertiere am/im Wasserbecken variierten tierindividuell sehr stark, dennoch war ein vermehrter Aufenthalt zwischen der 2. und 6. LW der Würfe erkennbar. In über 90% der Fälle zeigten die Fähen irgendeine Form des 'Abtrocknens' (bevorzugt in einer Kiste mit Sägespänen), bevor nach dem Wasserbad der Nestkasten mit den Jungtieren aufgesucht wurde. Im Teil III des Projektes nutzten die Nerze die angebotene Schwimmrinne regelmäßig - jedoch nicht so intensiv, wie es nach den Ergebnissen aus Teil I zu erwarten gewesen wäre. Sie hielten sich gerne am Wasser auf, tranken und steckten den Kopf unter Wasser, nutzten aber das Wasserbecken zum Schwimmen praktisch nicht.

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