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Untersuchung der Wirkung des Pachtmarktes auf das Wachstum von ökologisch wirtschaftenden Betrieben

Projekt


Förderkennzeichen: 2811OE126
Laufzeit: 01.09.2012 - 28.02.2014
Fördersumme: 101.577 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Steigende Pachtpreise, eine sich abschwächende Zunahme der Ökofläche und Meldungen über Aufgabe oder Rückumstellung von Ökobetrieben werfen die Frage auf, ob Ökobetriebe am Pachtmarkt besonderen Schwierigkeiten ausgesetzt sind. Sollte dies zutreffen, sind die Ursachen dieser Probleme aufzudecken und Maßnahmen zu ihrer Lösungen vorzuschlagen. Die vorliegende Studie setzt bei einem besseren Verständnis der Mechanismen des Pachtmarktes an, insbesondere bei der Bedeutung von Transparenz und nicht-monetären Zielen für die Entscheidungen von Pächtern und Verpächtern. Dazu wurden in fünf Regionen eine schriftliche Befragung von 400 Ökobetrieben und ausführliche Interviews mit 25 ihrer Verpächter durchgeführt und mittels quantitativer und qualitativer Verfahren ausgewertet. Es stellte sich heraus, dass die befragten Ökobetriebe seit der Umstellung auf ökologischen Landbau ihre Flächen im Durchschnitt um ca. 23% ausdehnen konnten. Insgesamt sind sie zurzeit in den Untersuchungsregionen immer noch größer als der Durchschnitt aus allen Betrieben, jedoch sind sie nicht so schnell gewachsen wie der Durchschnitt. Ca. 70% der befragten Ökobetriebe hatten seit der Umstellung keine Probleme am Pachtmarkt gehabt; ein Drittel der Landwirte berichtete von Problemen bei Neuabschlüssen und Pachtverlängerungen infolge zunehmender Konkurrenz, steigender Preise und der Schwierigkeit, geeignete Flächen und Verpächter zu finden. Von den befragten Verpächtern war die eine Hälfte selber noch Landwirt gewesen, die anderen haben die landwirtschaftlichen Flächen geerbt oder handeln als institutionelle Verpächter (Kommunen, Kirche, Verein). Verpächter orientieren sich besonders im Vorfeld von Verpachtungsentscheidung stark an nicht-monetären Zielen und bevorzugen Pächter, die sie persönlich kennen, die sie für zuverlässig halten und denen sie eine nachhaltige Bewirtschaftung zutrauen. Die Synthese der Ergebnisse zeigt, dass sich die Schwierigkeiten von Ökobetrieben am Pachtmarkt in allgemeine (z.B. Mangel an Preisinformation) und ökospezifische Probleme (z. B. Vorbehalte bei Verpächtern) Probleme unterscheiden lassen. Für jeden Problembereich werden Vorschläge unterbreitet, wie die Wettbewerbsstellung von Ökobetrieben am Pachtmarkt verbessert werden könnte.

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