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Untersuchungen zu Vorkommen und Übertragungsmechanismen des Schmallenberg-Virus (SBV)

Projekt

Klimawandel

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Klimawandel


Förderkennzeichen: 2812HS008
Laufzeit: 01.04.2012 - 31.07.2013
Fördersumme: 108.469 Euro
Forschungszweck: Bestandsaufnahme & Abschätzung

Das Schmallenberg-Virus (SBV) ist ein im Sommer/Spätsommer 2011 erstmals aufgetretenes Virus, dessen krankmachende Wirkung erst mit Beginn der Ablammsaison 2011/2012 festgestellt wurde. Zunächst wurden in Schafsbeständen ein hoher Prozentsatz missgebildeter Lämmer geboren. Bei Rindern ist ähnliches zu befürchten. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat den Erreger erstmals im Dezember 2011 nachgewiesen und als Shamonda-like Virus innerhalb des Genus Orthobunyavirus klassifiziert. Der Erreger wird über blutsaugende Insekten übertragen (Analogieschluss zu anderen Bunyaviren). Die Erregeraus- und -verbreitung des SBV sind völlig unklar. Um die Ausbreitungswege sowie die Einschleppung in die Bestände verstehen zu können, soll eine umfangreiche Untersuchung durchgeführt werden, mit deren Hilfe dann ggf. auch Kontrollmaßnahmen eingeleitet werden können. Dies gilt insbesondere dann, wenn sich herausstellen sollte, dass neben einer Insektenübertragung auch andere Infektionswege in Frage kommen. Deshalb wurde vom FLI eine umfangreiche epidemiologische Studie in Rinder-, Schaf- und Ziegenbeständen zur Klärung der Schmallenberg-Virusinfektion initiiert, an der mehrere Institutionen beteiligt sind. In diesem Teilprojekt finden vier Studienteile statt. Ziel einer Fall-Kontroll-Studie in Ziegenbeständen ist die Ermittlung für Risiko- oder Schutzfaktoren vor Infektionen mit dem SBV. Dieser Untersuchung ist eine Prävalenzstudie in 75 Schaf- und Ziegenbetrieben angeschlossen, mit deren Hilfe die Herdenprävalenz, die Intra-Herdenprävalenzen und die Beziehung der Intra-Herdenprävalenzen mit den Verlustraten ermittelt werden soll. Anhand der serologischen Untersuchung von eingelagerten Serumproben von Schafen und Ziegen aus den Jahren 2010 und 2011 soll retrospektiv ermittelt werden, wann die SBV-Infektion erstmals in den Betrieben aufgetreten ist. In einer weiteren sich anschließenden prospektiven Untersuchung in je einer SBV positiven Schaf- bzw. Ziegenherde sowie in 10 bisher SBV negativen Herden soll die weitere Ausbreitung zwischen und innerhalb der Herden dokumentiert und Entscheidungshilfen für den Einsatz einer Impfung geliefert werden. Die Studien beinhalten Interviews mit einem epidemiologischen Fragebogen in den Herden, Blutprobenentnahmen und serologische Untersuchungen auf Antikörper gegen das SBV mittels ELISA. Die Gesamtanalyse und Interpretierung der Untersuchungsergebnisse wird im Rahmen der großen epidemiologischen Studie durch das FLI erfolgen.

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