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Verbundprojekt: Torfmooskultivierung auf schwimmenden Vegetationsträgern für ein nachhaltiges und umweltfreundliches Torfsubstitut im Erwerbsgartenbau. Teilvorhaben: Sphagnum farming in der Tagebaufolgelandschaft (MOOSFARM)

Projekt

Produktionsverfahren

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Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: 16IN0534
Laufzeit: 01.07.2007 - 30.04.2010
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Voraussetzung für ein optimales Wachstum von Torfmoosen ist ein gleichmäßig hoher Wasserstand. Für die Torfmooskultivierung auf Torfböden ist dies eine der größten Herausforderungen: sinkt der Wasserstand oder werden die Torfmoose überflutet, ist das Wachstum eingeschränkt. Daher erscheint die Torfmooskultivierung auf schwimmfähigen Vegetationsträgern sinnvoll, da sie unabhängig von schwankenden Wasserständen der offenen Wasserflächen eine optimale Wasserversorgung sicherstellen können. Nach der Entwicklung eines geeigneten schwimmenden Vegetationsträgers wurde dieser auf überstauten Hochmoor-Abtorfungsflächen und Sandgruben in Niedersachsen sowie auf Tagebaurestseen in Brandenburg getestet. Um die Eignung von Torfmoos-Biomasse als neuartigen Ausgangsstoff für Substrate im Erwerbsgartenbau zu manifestieren, wurden die bisherigen pflanzenbaulichen Versuche auf andere Kulturen und Substratmischungsverhältnisse ausgeweitet. Inhalte und Ergebnisse Untersuchung des TorfmooswachstumsUm einen geeigneten schwimmfähigen Vegetationsträgers zu entwickeln, wurden zunächst zahlreiche Muster erarbeitet und ihre Eignung in Gewächshaus- und Freilandversuchen getestet (EMAU, IASP, Beratung durch stfi). Im Ergebnis ist der Prototyp maschinell herstellbar (mst). Herausgefunden wurde, dass Sphagnum palustre ausgebracht als ganze Moose und unter Strohabdeckung am besten wächst (IASP, EMAU). Vor der Ausbringung der Schwimmmatten auf die Produktionsgewässer wird die Vorkultur kleiner Moosfragmente an Land als viel versprechend angesehen (NIRA). Die Ernte der Torfmoos-Biomasse konnte bisher noch nicht getestet werden, Konzepte für entsprechende Technologien wurden aber erstellt (IASP). Durch die Tests im Freiland konnten auch einige Störfaktoren identifiziert werden, wie Wellenschlag, Wasservögel, geringer Wasserstand, hohes Gefäßpflanzenaufkommen auf den Matten sowie hoher Salzgehalt, die bei der Auswahl von Produktionsgewässern Berücksichtigung finden müssen (IASP, EMAU). Torfmoos-Biomasse wurde zu Gartenbau-Substraten verarbeitet (MoKuRa, KD, HUB im Unterauftrag) und in pflanzenbaulichen Aussaat-, Stecklings- und Topfversuchen erfolgreich getestet (HUB im Unterauftrag). Torfmooskultur auf SchwimmmattenDie ökonomische Analyse der Torfmooskultivierung (EMAU) stützt sich weitgehend auf Annahmen, da die großtechnische Umsetzung bisher fehlte. Die Modellkalkulationen zeigen, dass das Verfahren v.a. durch die hohen Kosten der Mattenproduktion vorerst nicht kostendeckend ist. Höhere Erlöse auf Nischenmärkten (z.B. Orchideenkultur) sowie die Honorierung ökologischer und sozialer Leistungen können die betriebswirtschaftliche Rentabilität verbessern.

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