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DUKAT: Diagnose und Kontrolle von Aethina Tumida, dem Kleinen Beutenkäfer

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: 2804HS0263
Laufzeit: 01.08.2005 - 31.07.2008
Fördersumme: 92.899 Euro
Forschungszweck: Grundlagenforschung

Als invasive Art ist der Kleine Beutenkäfer (Aethina tumida) durch den globalen Handel mit Bienen und Bienenvölkern und über Exporte von Südfrüchten aus seinem ursprünglichen afrikanischen Verbreitungsgebiet nach Amerika, Australien und Ägypten eingeschleppt worden. Im Oktober 2004 wurde A. tumida erstmalig in Europa nachgewiesen. Bei stärkerer Verbreitung im europäischen Raum könnte der Käfer zu einer ernsthaften Gefahr für einheimische Bienen- und Hummelarten werden. Eingebettet in das Verbundvorhaben DUKAT zählte zu den hier spezifischen Aufgaben des Teilprojekts, den möglichen Interaktionen von A. tumida mit anderen Pathogenen nachzugehen. Im Fokus der geplanten Arbeitsschritte standen hier Fragen nach der Übertragung von Paenibacillus larvae-Sporen (Amerikanische Faulbrut - AFB) durch den Kleinen Beutenkäfer und Interaktionen des Schädlings mit Varroamilben und Nosema sp.. Auch war das antagonistische Potenzial von Parasiten des Käfers und spezifischen Pathogenen als Bekämpfungsalternative zum Chemieeinsatz auszuleuchten. Es konnte nachgewiesen werden, dass eine Übertragung von Paenibacillus larvae-Sporen durch A. tumida grundsätzlich möglich ist. Die Sporenübertragung im Feldversuch führte jedoch nicht zu einem Ausbruch der AFB in zunächst unbefallenen Versuchsvölkern. Die Untersuchungsergebnisse legen nahe, dass ein alleiniger Befall mit A. tumida bei starken, nicht durch Varroa oder Nosema vorgeschwächten Völkern in seinen Auswirkungen auf die Überlebensfähigkeit des Bienenvolkes nicht überbewertet werden sollte. Gesunde Völker reagieren hier offensichtlich hinreichend effektiv mit verstärktem Ausräumverhalten. In Kombination mit V. destructor und Nosema sp. kann jedoch der durch den Kleinen Beutenkäfer hervorgerufene zusätzliche Stress durchaus zu hohen Winterverlusten führen. Die nachgewiesene Wirksamkeit von Säurebehandlungen auf alle in den Bienenbeuten vorkommenden Stadien des Schädlings kann als sich abzeichnende positive Perspektive für mögliche Behandlungssynergien bei der gleichzeitigen Bekämpfung von Varroa-Milbe und Bienenstockkäfer gewertet werden. In diesem Zusammenhang kommt der Beobachtung einer von organischen Säurebehandlungen ausgehenden inhibierenden Wirkung auf das Wachstum des häufig mit dem Auftreten von A. tumida assoziierten Pilzes Kodamaea ohmeri eine besondere Bedeutung zu, da ein großer Teil der Schadwirkung des Käfers durch die Fermentierung des Futterhonigs über seine koprogenen Ausscheidungen verursacht wird.

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Fachgebiete

Ausführende Einrichtung

Landesanstalt für Bienenkunde

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