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Versuche zum praxisgerechten Betrieb von Barrieresystemen zur Abwehr von Wühlmausschäden im ökologischen Obstbau

Projekt


Förderkennzeichen: 02OE108/F
Laufzeit: 01.03.2004 - 31.12.2006
Fördersumme: 149.311 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Im Ökologischen Obstbau verursachen Schermäuse (Arvicola terrestris) und Feldmäuse (Microtus arvalis) erhebliche Schäden durch das Benagen der Rinde und Wurzeln von Obstbäumen. Um die Zuwanderung dieser Schaderreger in sensible Kulturen dauerhaft zu verhindern, können Migrationsbarrieren eingesetzt werden. Migrationsbarrieren sind niedrige Zäune aus engmaschigem Drahtgitter, das 50 cm tief in die Erde eingegraben wird und das 40 cm über den Boden hinausragt. Die Oberkante der Migrationsbarriere wird rechtwinklig nach außen umgebogen, um ein Überklettern durch Scher- und Feldmäuse zu verhindern. In den Zufahrtsbereichen wird das Drahtgitter oberirdisch durch flexible Polyolefin-Folie ersetzt. Zwischen März 2004 und Dezember 2006 wurde ein zeitsparendes und kostengünstiges Verfahren zur Installation und zum Betrieb von Migrationsbarrieren in der obstbaulichen Praxis entwickelt und in Obstanlagen an vier verschiedenen Standorten erfolgreich erprobt. In drei Obstanlagen zeigten die Migrationsbarrieren eine gute Wirkung gegen die Zuwanderung von Scher- und Feldmäusen. In einer Anlage wurden die Migrationsbarrieren dagegen mehrfach von Maulwürfen (Talpa europaea) untergraben. Diese Anlage unterschied sich durch ihre Bodenbeschaffenheit, ihr Standalter und das Vorhandensein umfangreicher, bewohnter Gangsysteme, von den anderen Anlagen. Versuche, die Gangsysteme durch wiederholtes Fräsen und Festwalzen des Bodens entlang der Migrationsbarrieren zu beseitigen, zeigten keinen anhaltenden Erfolg. In Labor- und Gehegeversuchen konnte aber gezeigt werden, dass das Untergraben von Migrationsbarrieren durch ein Abwinkeln des Barrierematerials im Boden verhindert werden kann.

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