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Perfuoroalkyl- und Polyfluoroalkyl-Verbindungen in der Muttermilch: Gehalte, zeitliche Trends, Relevanz von Einflußfaktoren einschließlich individueller Ernährungsgewohnheiten und Bewertung für den gestillten Säugling

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zum Forschungsziel 'Ernährung und Verbraucherschutz'. Welche Förderer sind dazu aktiv? Welche Teilziele gibt es dazu? Schauen Sie nach:
Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: BfR-PRS-08-1322-534
Laufzeit: 01.03.2013 - 31.12.2014
Forschungszweck: Grundlagenforschung

Muttermilch gilt als die bestmögliche Nahrung für Kinder im ersten Lebensjahr, da sie die für den Säugling ideale Nährstoffzusammensetzung, angepasst an seinen Stoffwechsel, enthält. Allerdings nimmt der Säugling mit der Muttermilch nicht nur lebenswichtige Nährstoffe, sondern auch Fremdstoffe auf. Aus diesem Grund ist die regelmäßige Untersuchung der Muttermilch insbesondere auf ubiquitär vorkommende biopersistente Fremdsubstanzen von Bedeutung. Eine Substanzklasse, die seit 1999 zu den besorgniserregenden Fremdsubstanzen gehört, sind perfluorierte Verbindungen (PFAS). Poly- und Perfluorierte Verbindungen (PFAS) Unter poly- und perfluorierten Verbindungen (PFAS) fasst man fluorierte organische Substanzen zusammen, deren Wasserstoffatome am Kohlenstoffgerüst fast vollständig mit Fluor substituiert wurden. Diese Verbindungen zeichnen sich durch ihre hohe Stabilität und chemische Inertheit aus und sind daher sowohl in Umwelt als auch im Organismus schwer abbaubar. Aufgrund ihrer fett- und wasserabweisenden Eigenschaften werden sie in einer Vielzahl von Produkten eingesetzt, wie z. B. in der Papier- und in der Textilindustrie. Zwei biopersistente PFAS, die sich zunehmend in der Lebensmittelkette wiederfinden, sind Perfluoroctansulfonat (PFOS) und Perfluoroctansäure (PFOA). Die geschätzte Halbwertszeit der sich im Körper anreichernden Substanzen liegt im menschlichen Organismus für PFOA bei durchschnittlich 3,8 Jahren bzw. für PFOS bei durchschnittlich bis 5,4 Jahren, was bedeutet, dass es zu einer Akkumulation im menschlichen Körper kommen kann. (Die geschätzten Halbwertszeiten für PFOS und PFOA beruhen auf Daten von Olsen et al. 2005; die jüngsten Studien Daten von Olsen et al., 2007 und Bartell et al., 2010 legen etwas kürzere Halbwertszeiten zu Grunde.) Ausgeprägte PFOS- und PFOA-Expositionen können gesundheitsschädliche Wirkungen haben, die Leberschädigung, Entwicklungs- und möglicherweise Fortpflanzungsstörungen zur Folge haben. Die Verwendung von PFOS ist seit 2008 in der EU bis auf wenige Ausnahmen z. B. in Feuerlöschschäumen, nicht mehr zulässig.

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