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Sicherung der Humusversorgung mit Grün- und Strohdüngung (HumuGS)

Projekt


Förderkennzeichen: 2811NA061
Laufzeit: 04.04.2013 - 15.07.2016
Fördersumme: 196.033 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Im BÖLN-Projekt HumuGS wurden Vorschläge für eine differenzierte (Neu-)Bewertung von Stroh und Gründüngung in Humusbilanzen auf Grundlage empirischer Arbeiten und unter Nutzung eines Modells zur C- und N-Dynamik in Pflanzenproduktionssystemen entwickelt. Darauf aufbauend wurden Strategien zur Sicherung der Humusversorgung von Ackerböden in viehlosen und viehschwachen Betrieben unter Berücksichtigung von Humusbilanzen und Betriebswirtschaft interdisziplinär analysiert. Insbesondere unter den N-limitierten Bedingungen in Ackerbaubetrieben des ökologischen Landbaus besteht die Notwendigkeit, die Versorgung der Böden mit organischer Substanz durch einen ausreichenden Anbauumfang von Futterleguminosen in Hauptfruchtstellung zu gewährleisten. Besonders vorteilhafte Verwertungen der Leguminosen stellen dabei Futter-Mist-Kooperationen oder die Vergärung zur Biogaserzeugung dar, da die Leguminosen hier zu Marktfrüchten werden und bei diesen Nutzungen überdies für den Humusaufbau und/oder die Pflanzenernährung besonders wertvolle Substrate verfügbar werden. In Ackerbaubetrieben des konventionellen Landbaus besitzt der Ausgleich der Inanspruchnahme von N aus der Mineralisierung organischer Bodensubstanz geringere Bedeutung als im ökologischen Landbau. Dennoch besteht auch in Fruchtfolgen des konventionellen Landbaus häufig Bedarf an über den Verbleib der Koppelprodukte hinausgehenden Maßnahmen zur Gewährleistung einer ausreichenden Humusversorgung (z.B. Zwischenfruchtbau, aber auch Futterleguminosen in Hauptfruchtstellung). Die betriebswirtschaftliche Analyse verschiedener Humusersatzstrategien zeigt dabei, dass diese nicht lediglich mit Kosten verbunden sein müssen oder per se unrentabel, sondern das Potenzial haben können, das betriebswirtschaftliche Ergebnis einer Fruchtfolge zu verbessern: eine gute Humuswirtschaft kann auch kurzfristig wirtschaftlich sinnvoll sein. Dennoch wäre eine explizite Berücksichtigung der Tatsache wünschenswert, dass die Kosten von Humusersatzstrategien kurzfristig, die Leistungen jedoch oft erst in den Folgejahren anfallen. Produktionstechnische Maßnahmen sind also als Investition anzusehen, die sich mitunter erst im Laufe mehrerer Jahre amortisiert. Im BÖLN-Projekt HumuGS wurden von der Universität Gießen in Kooperation mit der Universität Kassel Vorschläge für eine differenzierte (Neu-)Bewertung von Stroh- und Gründüngung in Humusbilanzen entwickelt. Darauf aufbauend wurden Strategien zur Sicherung der Humusversorgung von Ackerböden in viehlosen und viehschwachen Betrieben unter Berücksichtigung von Humusbilanzen und Betriebswirtschaft interdisziplinär analysiert. Die Sicherung der Humusversorgung kann hiernach am besten über die Integration von Futterleguminosen in die Fruchtfolgen erreicht werden. Dies kann auch in viehlosen Betrieben wirtschaftlich vorteilhaft sein, wenn die Leguminosen z.B. in Futter-Mist-Kooperation oder als Substrate für die Biogaserzeugung zu Marktfrüchten gemacht werden.

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