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Entwicklung und Implementierung eines Zuchtkonzeptes zur Produktion von Jungsauen zur Eigenremontierung und zum Verkauf im ökologischen Landbau

Projekt


Förderkennzeichen: 2815OE105
Laufzeit: 01.07.2016 - 31.07.2018
Fördersumme: 99.257 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Die Schweinezucht und der nachgelagerte Bereich der Ferkelerzeugung haben sich in den letzten 50 Jahren grundlegend gewandelt. Immer weiter vereinheitlichte Produktionsumgebungen haben, zumindest für die herkömmliche Schweinezucht und -haltung, sozusagen eine Standardumwelt geschaffen. Auch alle züchterischen Entwicklungen orientierten sich daher an diesen einheitlichen Produktionsfaktoren. Eine gesonderte Berücksichtigung möglicher-weise vom Standard abweichender Genotyp – Umwelt – Interaktionen spielte insofern im Bereich der konventionellen Schweinezucht keine Rolle mehr. Zudem haben sich ökonomische und organisatorische Strukturen in der Schweinezucht ebenfalls grundlegend geändert. Eine konventionelle Zucht innerhalb geschlossener Rassen oder Populationen ist heute – nicht nur in Deutschland – kaum noch anzutreffen. Zuchtunternehmen bzw. die aus deren Basiszuchten stammenden Sauen und Genetiken beherrschen den Markt. Diese von den Zuchtunternehmen angebotenen Genetiken sind für den ökologischen Landbau jedoch nur bedingt geeignet. Sehr deutlich unterscheiden sich die Haltungs- und Fütterungsbedingungen von denen des konventionellen Landbaus. Die im Handel erhältlichen Jungsauen sind jedoch über Generationen innerhalb der heute einheitlichen konventionellen Schweineproduktionssysteme entwickelt und gezüchtet worden und daher an genau diese Umwelten angepasst. Mangels eines alternativen Angebotes und aufgrund nicht vorhandener Möglichkeiten eigener züchterischer Aktivitäten greift der ökologische Landbau notgedrungen dennoch auf diese Genetiken zurück, auch wenn deren veranlagtes Leistungsspektrum und die Anforderungen entsprechend der Zielumwelten in ökologisch wirtschaftenden Betriebe deut-lich und grundlegend differieren. Genannt seien an dieser Stelle lediglich die heute verfügbaren hyperfruchtbaren Sauen, die für den ökologischen Landbau ungeeignet sind. Es bieten sich jedoch durchaus Möglichkeiten, züchterische Zielstellungen einer ökologischen Tierhaltung in Angriff zu nehmen. Ein wesentliches Ziel des Projektes ist hierbei die Definition und Quantifizierung der Anforderungen an die Zucht- und Nutztiere im ökologischen Landbau, eine dementsprechende Leistungsprüfung und eine daran anschließende intensive Bearbeitung und Auswertung der angefallenen Daten, bis hin zur Zuchtwertschätzung. Dabei sollen die für den ökologischen Landbau relevanten Merkmale stärker bzw. vordergründig berücksichtigt werden. Als züchterische Basis können dabei und initial die in den am Projekt beteiligten Betrieben bereits eingestallten und relativ uniformen genetischen Herkünfte (vorwiegend Hybrid-Sauen mit deutlichen und überwiegenden Landrasseanteilen) genutzt werden. Diese werden in der Projektlaufzeit permanenten und umfassenden, an den Bedingungen des ökologischen Landbaus orientierten, Leistungsprüfungen unterzogen. Mit dem so gewonnenen Datenmaterial kann sukzessive die Grundlage für eine Zuchtarbeit für die Tierart Schwein im ökologischen Landbau gelegt werden. Im Ergebnis des Projektes soll eine Zuchtplanung zur Erzeugung von Jungsauen durch Eigenremontierung umgesetzt werden. Als Ausdruck eigener züchterischer Aktivität soll in diesem Rahmen abschließend ein Ökologische Gesamtzuchtwert etabliert werden. Schlagwörter: Leistungsprüfung, Gesamtzuchtwert, Zuchtplanungskonzept, Jungsauen

Ziel einer Studie an der Justus-Liebig-Universität Gießen war die Implementierung eines praktikablen Systems zur Erfassung von Wurfqualitätsmerkmalen beim Schwein in partizipierenden ökologischen Betrieben, um darauf basierend eine Zuchtwertschätzung durchführen zu können. Die ausgewählten Wurfqualitätsmerkmale waren das Geburtsgewicht der Ferkel, Wurfausgeglichenheit und Ferkelvitalität. Weiteres erfasstes Merkmal waren die Anzahl lebend geborener Ferkel. Des Weiteren wurden im Projekt genetische Parameter und Zuchtwerte für funktionales Exterieur und Langlebigkeit der Sau geschätzt.

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