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MRSA-Vorkommen in der Schlacht- und Verarbeitungslinie bei Schlachtschweinen

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zum Forschungsziel 'Ernährung und Verbraucherschutz'. Welche Förderer sind dazu aktiv? Welche Teilziele gibt es dazu? Schauen Sie nach:
Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: 2809HS017
Laufzeit: 01.08.2010 - 30.09.2012
Fördersumme: 145.934 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Ziel des Projektes ist es, den Eintrag und die Verbreitung von MRSA aus Schweinebeständen mit bekannter Prävalenz (hoch versus niedrig) in Schlacht- und Verarbeitungsbetrieben zu erheben. Es soll eine vertikale Untersuchung durchgeführt werden, die aus bekannten Beständen Beprobungen auf der Lebendseite (Bestand/Schlachthof), auf den verschiedenen Stufen der Schlachtung sowie der weiteren Verarbeitung jeweils von den Tieren des gleichen Bestands durchgeführt und analysiert wird. Es sollen 6 Schweinemastbestände in die Untersuchungen einbezogen werden, deren Prävalenz durch ein bereits laufendes Teilprojekt (2808HS030) bekannt ist. Es sollen jeweils drei Bestände mit niedriger und drei mit hoher Prävalenz untersucht werden in zwei Durchgängen. Die Tiere sowie Transportfahrzeuge werden im Bestand und nach Ankunft im Schlachthof beprobt, weiterhin die Karkassen und Umgebungsproben während der Schlachtung und Proben aus der Verarbeitung. Dies soll jeweils von Tieren der gleichen Schlachtgruppe geschehen. Die isolierten Stämme werden identifiziert, charakterisiert und zur weiteren Typisierung im BfR asserviert und dorthin versandt. Es erfolgt eine enge Abstimmung mit den Projektpartnern des MRSA-Projektes. Ergebnis des Projektes war, dass auf Mastschweinebestandsebene mit einer Ausnahme bei allen Durchgängen mittlere bis hohe Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA)-Nachweisraten detektiert wurden. Auch im Bereich des Innen- und Außenraumes von Viehtransportern wurden MRSA isoliert. Bei lebenden Tieren wurden in allen Schlachtstätten MRSA-positive Proben bis hin in die Zerlegung ermittelt, wobei die Kontamination entlang der Lebensmittelproduktionskette sank. Der Status des Großteils der Tiere zum Zeitpunkt der Schlachtung war positiv, demgegenüber ergaben sich bei Proben der Karkassen oder der zerlegten Ware deutlich niedrigere Nachweisraten. Mit einer Ausnahme konnten MRSA stets auf Bedarfsgegenständen oder den Handinnenflächen der Mitarbeiter nachgewiesen werden. Der Nachweis bei der Beprobung des technischen Personals zeigte gleichfalls eine Abnahme der Nachweishäufigkeit hin zur Zerlegung. Die molekularbiologische Typisierung der Isolate ergab, dass der überwiegende Anteil der Isolate auf allen Produktionsstufen den spa-Typen t034 und t011 zuzuordnen war. Weiterhin wurde eine SCCmec-Typisierung der Isolate durchgeführt, um MRSA von anderen Staphylokokken unterscheiden zu können. Hierbei stellte die mec-Kassette V den größten Anteil dar. Es wurden bei allen Stämmen Resistenzen gegen Antibiotika festgestellt. Da jedoch kaum Resistenzen bei den vorrangig in der Humanmedizin eingesetzten Reserveantibiotika vorlagen, kann insgesamt von einer günstigen Resistenzlage der Isolate von Tieren der untersuchten Herkünfte ausgegangen werden. Mit Hilfe der durchgeführten Untersuchungen wurde festgestellt, dass der Haupteintrag in die Produktionsbetriebe durch die lebenden Tiere erfolgt. Ausgehend vom Eintrag aus der Primärproduktion ist eine Verschleppung auf allen Stufen entlang der Lebensmittelkette bis hin zum Lebensmittel möglich, wobei die Nachweisrate entlang der Erzeugungskette stetig abnahm. Die Ergebnisse belegen, dass eine gute Personal- und Produktionshygiene von entscheidender Bedeutung für die Eindämmung der Weiterverbreitung des Erregers über die Lebensmittelkette ist.

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