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Bewertung verschiedener Extraktionsverfahren zur Prognose des Kupferanreicherungsverhaltens in Regenwurmzönosen bei Weinbaustandortböden

Projekt

Produktionsverfahren

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Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: JKI-ÖPV-08-1319
Laufzeit: 01.01.2015 - 30.04.2016
Forschungszweck: Angewandte Forschung

In Voruntersuchungen wurde festgestellt, dass der Zusammenhang zwischen mobilem Kupfer und den Kupfergesamtgehalten von mehreren Einflussgrößen abhängt. Einer Arbeitshypothese folgend, führt die Summe aller Einzeleinflussfaktoren (Bodenparameter, Bewirtschaftungsdauer und -management, Klima, Alterung) zu standortbezogenen Kupferverfügbarkeiten, welche sich in konkreten Kupfergehalten in unterschiedlichen Modellextrakten ausdrücken. In der Literatur werden für die Modellierung der Kupferverfügbarkeiten verschiedene Extraktionsverfahren verwendet. In bisherigen Untersuchungen wurde sich auf das nach BBodSchV (ANONYM, 1999) pflanzenverfügbare Kupfer im NH4NO3- Extrakt und das nach DIN CEN, 2007 im CaCl2-Extrakt für die Bodenfauna verfügbare Kupfer beschränkt. Die Ergebnisse zeigen, dass die verwendeten Extrakte auf unterschiedlichster Weise mit den Gesamtkupfergehalten korrelieren. Gegenstand nachfolgender Untersuchungen ist die Einbeziehung von VDLUFA Methoden, welche eine Bestimmung von verfügbaren Kupferanteilen im Boden durch EDTA- und CAT- (CaCl2 + DTPA) Extraktion ermöglichen. Es ist zu klären, ob mit der gewählten Stichprobe bei diesen in der landwirtschaftlichen Praxis verwendeten Modellextrakten das Kupferanreicherungsverhaltens in Regenwürmern noch valider prognostiziert werden kann (Bestimmtheitsmaß R2 im NH4NO3- Extrakt 0,835). Dies ist notwendig, um reale Expositionen und die damit verbundenen Auswirkungen gegenüber wichtigen Indikatoren der Bodengüte für anstehende Risiko-Nutzen-Abschätzungen kupferhaltiger PSM realistisch abbilden zu können. Die Kupferverfügbarkeit steht in direktem Zusammenhang mit den Auswirkungen auf die Bodenzönose und ist damit ein 'Schlüsselelement’ bei den Risiko-Nutzen-Bewertungen durch die Zulassungsbehörden. Die Erfahrungen aus den langjährigen Untersuchungen zur Belastungsverteilung im Boden im Allgemeinem und die Studien zum Verhalten, Verbleib, Exposition und zu den Auswirkungen auf Bodenorganismen im Speziellen zeigen, dass eine realitätsnahe Risikoabschätzung von Kupferbodengehalten nur auf Basis von bioverfügbaren Anteilen und nicht wie bisher auf Grundlage von Gesamtgehalten möglich ist. Mit gewonnenen Bodenproben aus durchgeführten Freilanduntersuchungen der Regenwurmzönose bei 16 ausgewählten Weinbaubetrieben wurde nach Verknüpfung bioverfügbarer Kupferanteile mit berechneten Biokonzentrationsfaktoren der Regenwurmzönose in einfachen Regressionsansätzen geprüft, mit welchem normierten Bodenextrakt (Cu Extrakt) das Kupferanreicherungsverhaltens in Regenwurmzönosen am besten prognostiziert werden kann. Mit dem Extrakt mit dem engsten Zusammenhang zwischen Gehalt und Kupferanreicherung im Gewebe von Regenwurmgesellschaften soll ein Modellansatz für eine vollzugsrelevante ökotoxikologische Bewertung für Böden auf Basis der bioverfügbaren Fraktion für die Risikoabschätzung der Auswirkungen auf Bodenorganismen entwickelt werden.

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