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Erarbeitung und Optimierung eines praxistauglichen Verfahrensablauf für das Keimen, Mälzen und Silieren von Sojabohnen und Sojakeimen sowie analytische Untersuchen des Potentials als Proteinfuttermittel für die Geflügel- und Schweinefütterung

Projekt


Förderkennzeichen: E/15/02 5415
Laufzeit: 01.01.2015 - 31.12.2016
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Verschiedene Untersuchungen, vorwiegend aus dem Bereich der Humanernährung, berichten über die Reduktion der Trypsininhibitoren (TI) und Phytinsäuregehalte im Rahmen des Keimprozesses. So ergaben Untersuchungen von JIAN ET AL. (2013) bei einer Keimung über 72 Stunden und bei 25 °C eine Reduktion der TI-Aktivität (TIA) und der Phytinsäuregehalte um rund 20 %, bei einem relativ niedrigen Ausgangsgehalt von 29,6 mg TIA/g. Weitere Untersuchungen von KUMAR ET AL. (2006) zeigten, dass ein kontinuierlicher Abbau der TIA bei längerer Keimung stattfindet, wobei die Keimungsdauer und eine erhöhte Keimungstemperatur zu einem schnelleren Abbau führten. Nach 144 Stunden Keimung bei 35 °C lag die TIA je nach Sorte (verwendet wurden indische Sojabohnengenotypen mit einem Ausgangsgehalt von mehr als 85 mg/g TIA) bei rund 30 mg/g. Der Zielwert für die Fütterung liegt je nach Quelle bei 4 bis 5 mgTIA/g.(z.B. HERKELMAN ET AL., 1991). Andererseits ergaben die Untersuchungen von MOHAMED ET AL. (2011) so gut wie keinen Einfluß bei einer Keimung über 120 Stunden und bei 25 °C auf die TIA. Die aktuelle Literatur erlaubt daher keine abschließende Beurteilung der Auswirkungen des Keimprozesses auf die antinutritiven Substanzen in der Sojabohne. Um den sehr hohen Energieeinsatz bei der Aufbereitung von Sojabohnen mittels Hitzebehandlung zu reduzieren sollte der alternative Ansatz mittels Keimung untersucht werden. Gegebenenfalls bietet sich nach der Keimung eine weniger energieintensive Aufbereitungsvariante an, um die TIA auf den für Futtermittel gewünschten Wert zu senken. Ziel ist es daher, den Futterwert (Nährstoffdichte, antinutritive Faktoren) unterschiedlich lang gekeimter, gemälzter und/oder silierter Sojabohnen zu ermitteln, um darauf aufbauend Rückschlüsse über die optimale Behandlungsdauer im Kontext zu den nutritiven Eigenschaften des Produktes zu gewinnen.

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