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Optimierung von Lupinenmehl für die Aquakultur (OLA)

Projekt

Produktionsverfahren

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Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: 2814EPS023
Laufzeit: 01.04.2015 - 31.03.2018
Fördersumme: 273.006 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Die Aquakultur steigert derzeit ihre Produktion jährlich um mehr als 6% und ist damit der am schnellsten wachsende Sektor innerhalb der Produzenten von tierischen Nahrungsmitteln (FAO 2010). Fast die Hälfte der Speisefische wird bereits heute in Fischfarmen produziert. Insbesondere die Produktion der in Europa so begehrten Lachse, Forellen, Wolfsbarsche und Doraden erfordert Futtermittel mit einem hohen Anteil an Eiweiß. Zum Beginn der sog. „Blauen Revolution“ wurde als Eiweißquelle vor allem Fischmehl eingesetzt, weil dieses günstig war und von seiner Aminosäurenzusammensetzung und Verdaubarkeit optimal für die Fischernährung geeignet ist. Fischmehl ist jedoch zu einer knappen Ressource geworden und der Preis für eine Tonne Fischmehl stieg im Dezember 2012 erstmals über 2.000 USD. Für eine Fortsetzung des Wachstums der Aquakulturindustrie muss daher der Fischmehlanteil im Fischfutter immer stärker durch alternative Proteinquellen ersetzt werden. Leguminosen sind aufgrund ihres hohen Proteingehalts geeignet, einen Teil des Fischmehls zu ersetzen. Bisher wird vor allem Sojabohnenmehl erfolgreich im Fischfutter eingesetzt. Die Verwendung von Soja ist jedoch in die öffentliche Kritik geraten, da überwiegend transgenes Saatgut verwendet wird (81% der Anbaufläche in 2012) und für den Anbau von Soja in Brasilien und Argentinien großflächig Regenwälder gerodet werden (Forum Bio-und Gentechnologie e.V. 2014). Im Gegensatz dazu sind Lupinen für den Anbau unter den klimatischen Verhältnisse in Deutschland hervorragend geeignet und haben einen ähnlich hohen Eiweißgehalt wie Soja. Um die Verwendung von Lupinen als Eiweißlieferant in der Fischfutterindustrie zu steigern und damit Wettbewerbsnachteile heimischer Leguminosen auszugleichen und weniger von den stark schwankenden internationalen Marktpreisen für Fischmehl und Sojabohnenmehl abhängig zu sein, muss ein koordiniertes Marketing betrieben werden, der Anbau geeigneter Lupinensorten gesteigert und die Entwicklung von Verfahren zur Verbesserung der Verdaulichkeit von Lupinenmehl gefördert werden. Die Fischfutterindustrie könnte sich künftig zu einem wichtigen Abnehmer für Lupinenmehl entwickeln und so im Sinne des 'Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft' (BÖLN) dazu beitragen, das Potential von Lupinen für die Tierernährung zu optimieren und den Anbau von Lupinen in Europa zu fördern. In dem vorliegenden interdisziplinären FuE-Vorhaben sollen aus dem Kompetenznetzwerks des Modell- und Demonstrationsvorhabens des Fachforums Leguminosen der DAFA (Anbau und Verwertung von Lupinen) heraus die Vermarktungschancen von Lupinen in der Fischfutterindustrie analysiert und Verfahren entwickelt werden, um die Verdaulichkeit und die Akzeptanz von Lupinensamenmehl für Fische zu verbessern. Hierfür sollen Futtermittelrezepturen unter teilweiser Substitution von Fischmehl durch Lupinensamenmehl sowie ein geeignetes Verfahren zur Futtermittelherstellung mit Rohstoffaufbereitung entwickelt und Fütterungsversuche am Wolfsbarsch durchgeführt werden, in welchen über einen längerem Zeitraum die Effekte von Lupinenmehlgehalt, und Vorbehandlung auf Wachstum, Futterverwertung und Verdauungsphysiologie getestet werden. Des Weiteren soll mit Hilfe von Stakeholder- und SWOT-Analysen die Vermarktungschancen von Lupinen im Fischfuttermittelbereich evaluiert werden.

Verfahren zur Steigerung der Verdaulichkeit von Lupinenmehl in Futtermitteln für karnivore Wolfsbarsche wurden im Rahmen eines Forschungsprojektes entwickelt und Vermarktungschancen von Lupine in der Fischfutterindustrie analysiert. Das Projekt zeigte, dass sich lupinenbasierte Futtermittel sehr gut zur Ernährung karnivorer Wolfsbarsche eignen. Sie können bis zu 50% des Fischmehls in deren Fischfutter ersetzen, hierdurch ist das Futter wesentlich günstiger. Engpässe in der Wertschöpfungskette durch Sicherung der Produktqualität und Supply-Chain müssen jedoch zunächst überwunden werden. Die Projektbearbeitung lag bei Forschern des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Zusammenarbeit mit dem Verein zur Förderung des Technologietransfers an der Hochschule Bremerhaven e.V.
orgprints.org/36373/

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