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Verbesserung der Jugendentwicklung von Sojabohnen durch Priming und Saatgutbeigaben

Projekt

Produktionsverfahren

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Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: 2814EPS021
Laufzeit: 09.03.2015 - 08.03.2018
Fördersumme: 159.739 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Im Mittelpunkt steht die Jugendentwicklung von Sojabohnen und die Absicht, diese aufgrund der in Mitteleuropa kühlen Temperaturen zur Aussaat zu beschleunigen. Verzögerungen bei Auflaufen und Jugendentwicklung können die jungen Pflanzen schwächen. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Saatbeigaben von bestimmten Mikroorganismen oder von sojaeigenen isoflavonoiden Pflanzensubstanzen das Auflaufen beschleunigen, eine frühe Luftstickstoffbindung fördern und damit zu einem kräftigeren Jungwachstum beitragen. Eine weitere Möglichkeit ist das Priming. Dadurch erfolgt eine Keimstimulierung, eine beschleunigte Keimung und ein gleichmäßigeres Auflaufen. Es wird untersucht, ob die Jugendentwicklung durch Kombination aus Priming und Saatbeigaben verbessert wird. Das Vorhaben verfolgt drei Handlungsstränge: Testung von Priming und Saatbeigaben in Gefäßversuchen, Überprüfung der Resultate im Feld und Überleitung der Erkenntnisse in die Praxis durch Demonstrationsversuche. Geplant ist dier Erarbeitung optimaler Quellzeiten und Saatgutbeigabenund Testung in zweijährigen Freilandversuchen. Die Forschung soll einen substanziellen Beitrag zur Ausweitung des Körnerleguminosenanbaus, insbesondere des Anbaus von Sojabohnen in Deutschland bzw. in Mitteleuropa unterstützen. Die Aussagen zu Motivation und Zielsetzung des Vorhabens belegen das Bestehen sehr guter Chancen, durch wissenschaftlich-technischen Fortschritt erheblich voranzukommen. Die Nachfrage der landwirtschaftlichen Praxis, sowohl im ökologischen als auch im konventionellen Landbau nach geeigneten Sorten sowie nach Techniken zur Beschleunigung der Jugendentwicklung ist gegeben und garantiert eine gesellschaftlich relevante Verwertung des mit öffentlichen Mittlen geförderten Projektes. Eine Ausweitung des Leguminosenanbaus ist von generellem gesellschaftlichen Interesse zur Einsparung fossiler Energieträger sowie zur Gewährleistung von Nachhaltigkeitszielen laut Klimaschutzdebatte. Überdies ergeben sich Vorteile hinsichtlich der Eigenversorgung mit Eiweiß aus heimischer Produktion bzw. eine größere Unabhängigkeit von Eiweißfuttermittelimporten.

Das übergeordnete Ziel des Vorhabens ist, eine zügige und kräftige Jugendentwicklung von Sojabohnen durch Priming (vorquellen in Wasser) und Saatbeigaben zu erzielen und in ein praxisreifes Verfahren zu überführen. Beide Strategien werden bereits bei anderen Kulturen in der Praxis erfolgreich genutzt und die Wirkungen sind wissenschaftlich belegt.
In verschiedenen Gefäß- und Keimversuchen wurden verschiedene Primingdauern und verschiedene Saatbeigabenpräparate getestet. In einem anschließenden 2-jährigen Feldversuch wurde die „beste“ Primingdauer (12 Stunden) sowie die beste Saatbeigabe (Mykoplant) untersucht. Dabei wurde das Jugendwachstum sowie die weitere Pflanzenentwicklung bis zur Ernte erfasst.
Es hat sich gezeigt, dass die gewählte Art des Hydroprimings, sowie verschiedene Varianten davon, in Sojabohnen zu einer Reduzierung der Keimfähigkeit führt und das Jugendwachstum eher negativ als positiv beeinflusst. Bei den Saatbeigaben konnten z.T. positive Wirkungen gezeigt werden, allerdings sind diese zu gering für eine Praxisrelevanz.
Die Ergebnisse wurden auf zahlreichen Fachtagungen als Poster oder Vortrag vorgestellt und mit anderen Wissenschaftlern diskutiert. Der Feldversuch wurde in beiden Jahren im Rahmen von Feldtagen präsentiert und besprochen. Im Rahmen des Projektes konnten eine Bachelor- sowie eine Masterarbeit realisiert werden.
Eine systematische Literaturauswertung soll die bisher veröffentlichten Arbeiten zum Thema Hydropriming in Sojabohnen umfassend und quantitativ auswerten und so zu einem erheblichen Erkenntnisgewinn in diesem Bereich beitragen.

Schlussbericht

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Fachgebiete

Ausführende Einrichtung

Professur für Okologischen Landbau

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