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Genomik-basierte Verbesserung des heimischen Sojazuchtmaterials und Etablierung eines molekularen Screeningsystems für Soja-Pathogene. Teilprojekt 4: Phänotypisierung einer Population aus Eltern mit Unterschieden in der Kühletoleranz hinsichtlich des Hülsenansatzes nach einer Kühlestressphase

Projekt

Produktionsverfahren

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Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: 2814EPS014, JKI-RS-08-3385
Laufzeit: 01.04.2015 - 31.07.2018
Fördersumme: 87.520 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Leguminosen haben in Agrarökosystemen vielfältige positive Auswirkungen und sind ein Schlüsselelement für einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit den der Landwirtschaft zur Verfügung stehenden Ressourcen. Die Sojabohne spielt dabei als weltweit wichtigste Ressource eine herausragende Rolle. Allerdings wird sie in Deutschland nur in geringem Umfang angebaut. Das übergeordnete Ziel des Vorhabens ist es, die Voraussetzungen zu verbessern, damit der Sojaanbau in Deutschland ausgedehnt werden kann. Um dieses Ziel zu erreichen werden in einzelnen Arbeitspaketen die folgenden Ziele angestrebt: Der Aufbau eines Genomik-basierten Zuchtprogramms, die Verbreiterung der Züchtungspopulationen durch Allel-mining genetischer Ressourcen, die Etablierung eines schnellen und sensitiven Testverfahrens auf die Gegenwart von Pathogenen an Sojabohnen sowie die phänotypische und genetische Erfassung der Reaktion von Sojalinien auf Kühlestress während der Blüte. Für eine gezieltere züchterische Nutzung umfangreicher genetischer und genomischer Ressourcen, z.B. in amerikanischen und asiatischen Genbanken, sollen diese nach neuen Allelen für Resistenz- und andere Kandidatengene durchsucht werden. Genomik-Verfahren werden genutzt, um tiefere Einblicke in die Vererbung wichtiger agronomischer Merkmale zu erhalten. Hierfür werden QTL-Analysen durchgeführt und Kalibrationen zur Schätzung des genomischen Zuchtwerts einzelner Linien erstellt. Ein PCR-basiertes Testverfahren soll die Detektion von Sojapathogenen ermöglichen. Das Verfahren soll zunächst an einzelnen relevanten Pathogenen etabliert werden. Anschließend wird untersucht, ob die gleichzeitige Erfassung von bis zu sechs Erregern möglich ist. Die Reaktion auf Kühlestress bei der Blüte wird durch Kältekammerexperimente ermittelt. Mit den Ergebnissen werden QTL-Analysen durchgeführt. Das erzeugte genetische Material steht nach Ablauf des Projektes unter Einhaltung der Abgaberichtlinien der Universität Hohenheim der privaten Pflanzenzüchtung zur Verfügung. Damit erreicht das Zuchtmaterial auch in Form zugelassener Sorten die Landwirtschaft. Das System zur Erkennung des Pathogenbesatzes an Sojabohnen soll in Zukunft auch Landwirten und Züchterhäusern zur Verfügung stehen, um eine zeitnahe Abschätzung des Pathogendrucks zu erhalten und somit frühzeitig Abwehrmaßnahmen einleiten zu können.

Ziel des Verbundvorhabens ist die Verbesserung der Voraussetzungen für die Ausweitung des Sojaanbaus in Deutschland. Der Schwerpunkt des Teilprojektes am JKI ist die Verbesserung der Kältetoleranz zum Zeitpunkt des frühen Hülsenansatzes. Dazu wurden 122 Linien aus der Kreuzungsnachkommenschaft Merlin x Sigalia unter kontrollierten Bedingungen phänotypisiert. Der Hülsenansatz nach Stress wie auch der Chlorophyllgehalt zeigten den erwarteten Abfall der Werte in Reaktion auf den Kältestress. Neben signifikanten Effekten von Genotyp und Variante konnte eine signifikante Genotyp x Variante Wechselwirkung nachgewiesen werden. Die Daten wurden dem Projektpartner für die QTL-Kartierung übermittelt.

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