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Analyse humaner Proben auf Vorkommen und Verteilung von Tattoofarben: Identifikation von Allergenen

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: BfR-CPS-08-1322-604
Laufzeit: 01.03.2014 - 31.12.2016
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Die Biokinetik von Pigmenten nach Einbringung in die menschliche Haut gehört zu den Grundvoraussetzungen für eine belastbare Risikobewertung von Tätowiermitteln. Das hierfür notwendige Instrument des Tierversuches, kann durch die Analyse von Proben tätowierter Personen vorbereitet und durch Definition der zu testenden Pigmente in seinem Umfang reduziert werden. In einem solchen Vorhaben sollen asservierte Gewebeproben aus klinischen Probenbanken untersucht werden, vor allem Haut und Lymphknoten. Weiterhin ist vorgesehen, sogenannte Tape Lifts, Klebestreifen für die Sammlung stofflicher Abdrücke, für die Gewinnung einer Probe von der Oberfläche der Haut tätowierter Probanden vor und nach einer Laserbehandlung einzusetzen. Alle Proben sollen nachfolgend mittels Sekundärionen-Flugzeitmassenspektrometrie (ToF-SIMS) analysiert werden, um die für die Tätowierung eingesetzten Pigmente und potentiell durch Laserbehandlung entstandenen Abbauprodukte im Gewebe zu identifizieren und zu lokalisieren sowie um Anhaltspunkte für weitergehende biokinetische Untersuchungen von Tätowierungspigmenten zu erhalten. Für die quantitative Analyse von Haut und Lymphknoten sollen zusätzlich die Techniken: - Flüssigchromatographie mit Tandem-Massenspektrometrie-Kopplung (LC-MS/MS) - Pyrolyse-Gaschromatographie mit gekoppelter Massenspektrometrie (Pyr-GC/MS) - Matrix-gestützte Laser-Desorption/Ionisation mit Flugzeitmassenspektrometrie (MALDI-ToF) auf ihre Eignung getestet werden. Zusätzlich soll eine LC-MS/MS-Methode für die Analyse der Matrizes Blut und Urin und die aus Voruntersuchungen am BfR identifizierten Fragmente aus UV/Laser-Dekomposition häufig eingesetzter Pigmente entwickelt werden. Eine weitere offene Frage bzgl. des Risikos von Tätowiermitteln besteht in der potentiellen Allergenität von Pigmenten nach ihrer Einbringung in die menschliche Haut. Hierzu ist geplant zu überprüfen, ob Pigmente die bei äußerem Kontakt mit dem menschlichen Körper nicht allergen sind, bei Präsenz im menschlichen Blut eine Verzögerung der Immunantwort bewirken. 2016: Die Biokinetik von Pigmenten nach Einbringung in die menschliche Haut gehört zu den Grundvoraussetzungen für eine belastbare Risikobewertung von Tätowiermitteln. Das hierfür notwendige Instrument des Tierversuches, kann durch die Analyse von Proben tätowierter Personen vorbereitet und durch Definition der zu testenden Pigmente in seinem Umfang reduziert werden. In diesem Vorhaben sollen humane Gewebeproben untersucht werden, vor allem Haut und Lymphknoten. Zudem wird post mortem tätowierte Schweinehaut auf die Verteilung von Laserzersetzungsprodukten der Pigmente untersucht. Alle Proben sollen nach Kryofixierung mittels Sekundärionen-Flugzeitmassenspektrometrie (ToF-SIMS) analysiert werden, um die für die Tätowierung eingesetzten Pigmente zu identifizieren und zu lokalisieren sowie um Anhaltspunkte für weitergehende biokinetische Untersuchungen von Tätowiermittelpigmenten zu erhalten. Für die Identifizierung von Pigmenten in Haut und Lymphknoten soll zusätzlich die Technik der Laser-Desorption/ Ionisation mit Flugzeitmassenspektrometrie (LDI-ToF-MS) zur Anwendung kommen. Der Elementgehalt der Proben wurde mithilfe der induktiv-gekoppelten Plasma (ICP)-MS untersucht. Zudem hat sich die Möglichkeit ergeben Elementverteilung, Speziierung und Veränderung der zellulären Umgebung von Pigmenten am Europäischen Synchrotron zu analysieren. Eine weitere offene Frage bzgl. des Risikos von Tätowiermitteln besteht in der potentiell sensibilisierenden Wirkung von Pigmenten nach ihrer Einbringung in die menschliche Haut. Hierzu ist geplant Hautproben allergisch reagierender Patienten mit massenspektro-metrischen und mikroskopischen Methoden zur Identifizierung der Pigmente, potentieller Allergene sowie der Anwesenheit von Immunzellen zu untersuchen. Die im Laufe des Projekts identifizierten Pigmente, die ein hohes allergisches Potential bergen, sollen für eine Negativliste vorgeschlagen werden. Dies wäre ein wesentlicher Schritt um das Risiko einer allergischen Reaktion auf eine Tätowierung zu reduzieren.

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